Löschzugführer Daniel Schopp mit den beförderten Wehrleuten. Foto: Feuerwehr.
Der rechte Teil des Ahrweiler Spritzenhauses musste unmittelbar nach der Flutkatastrophe abgerissen werden.
AHRWEILER. TW. Ganz gemütlich hatte sich die Ahrweiler Wehr die Reste ihres Spritzenhauses eingerichtet, um dort am vergangenen Freitag den Kameradschaftsabend zu feiern. Dennoch ist klar: die 69 Feuerwehrleute um Löschzugführer Daniel Schopp warten händeringend auf eine neue Bleibe, nachdem Teile der Fahrzeughalle keine 48 Stunden nach der Flutkatastrophe am 15. Juli 2021 abgerissen werden mussten, weil sie unterspült und damit einsturzgefährdet waren. Nun soll es in ein neues Gerätehaus südlich der Ahr an der Ramersbacher Straße gehen. Allerdings wurden die Planungen hierfür mit Ausnahme des Standorts komplett verworfen. Bürgermeister Guido Orthen hatte den Wehrleuten zu ihrem Kameradschaftsabend die neuen Planungen mitgebracht, erläutert wurden diesen von Kambiz Bardjasteh von der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft. „Mir geht das alles zu langsam“ zeigte sich auch das Stadtoberhaupt von den Entwicklungen und der notwenigen neuen Ausschreibung der Planungen genervt und sprach den Wehrleuten damit aus der Seele. Aber es sei auch wichtig, dass die Wehr neben guter Ausbildung über vernünftige Ausrüstung samt Gerätschaften verfüge, so Orthen. Und daher dankte der Bürgermeister auch für die Stiftung eines immerhin 44.000 Euro teuren geländegängigen Kleinfahrzeugs (AZV) durch die Aktion Deutschland Hilft und berichtete, die Anschaffung eines Ersatzfahrzeugs für das in die Jahre gekommene Mehrzweckfahrzeug MZF1 sei in Arbeit.
Orthen nutzte den Abend aber auch, um auf die nicht erhobene Anklage gegen Ex-Landrat Jürgen Pföhler einzugehen und auf dessen Verhalten in der Katastrophennacht vom Juli 2021. Es mache ihn wütend, wenn einer nur für die Sonnentage zuständig sein möchte, kritisierte dser Bürgermeister einmal mehr das „Untertauchen“ des Kreisoberhauptes seinerzeit.
Zurück zum Löschzug Ahrweiler: ganze 146 Mal wurde der dieser im vergangenen Jahr alarmiert und blieb damit knapp auf dem hohen Niveau des Vorjahrs. Ausschlaggebend für die hohen Zahlen sind weiterhin viele technische Hilfeleistungen, aber auch oftmals unnötige Alarmierungen. Stadtwehrleiter Marcus Mandt berichtete gar von 467 Einsätzen aller kreisstädtischen Wehren.
Den Kameradschaftsabend nutzte die Ahrweiler Wehr aber auch für Ehrungen und Beförderungen. Löschzugführer Daniel Schopp gratulierte Johanna Fuhrmann, Stephanie Roßner, Maike Büsel, Boris Becker, Julian Breuer, Natascha Hollender, Tobias Maur, Martin-Josef Tils, Nick Lauter, Marcel Menzen zur Beförderung von Feuerwehrmannanwärtern zu Feuerwehrmännern und -frauen. Weiterhin ehrte der Zugführer David Kortmann, Stefan Saager und Leon Häring für 15-järhige Mitgliedschaft. 25 Jahre gehört Giorgio Lopa der Wehr an. 35 Jahre ist Rudolf Menzen dabei und schon 45 Jahre ist Wolfgang Fels aktiv.