Die Abbauarbeiten schreiten voran: Am 27. Mai wird der Walporzheimer Bahnhof in Teilen nach Kommern transportiert.
Die Zimmerleute des Museums tragen das Dach des Walportheimer Bahnhofs ab.
Eine Spezialfirma zerschneidet die Wände des Walportheimer Bahnhofs um ihn so in Teilen nach Kommern transportieren zu können.
WALPORZHEIM. (ang.) Die Arbeiten zum Umzug, zur „Translozierung“, des Walporzheimer Bahnhofs gehen in die entscheidende Phase. Jüngst sind die Mauern des Gebäudes angeschnitten worden, um sie so in Teilen nach Kommern bringen zu können. Ende Mai soll der im Jahr 1912 gebaute Bahnhof dann Stück für Stück nach Kommern ins dortige Freilichtmuseum gebracht werden.
Das Gebäude wird dann in Kommern restauriert und in der Baugruppe „Marktplatz Rheinland“ aufgebaut, so die Museumsverantwortlichen. Neben den Sägearbeiten waren die Zimmerleute des Museums dabei, das Dachwerk zu demontieren. Wie es hieß, soll dann die Wartehalle zurückgebaut werden. In 15 Bauteilen wird der Bahnhof Walporzheim ab dem 27. Mai ins Freilichtmuseum nach Kommern gebracht.
Nachdem das Bahnhofsgebäude abtransportiert ist, werden die Treppen des Zugangs und die Bahnsteigkanten sowie die „Möblierung“ des Bahnsteigs übernommen und ebenso nach Kommern gebracht. Einzig der Bahndamm verbleibt vor Ort, so die Umzugsexperten.
Wie der Ortsvorsteher Gregor Sebastian sagte, seien die Walporzheimer natürlich sehr traurig über den Abbau des Bahnhofs. „Sie haben aber die Gewissheit, dass er an einen guten Platz kommt. Zudem können sie ihn später aufgebaut im Kommerner Museum jederzeit besichtigen. Zudem erhält der nachfolgende Haltepunkt Walporzheim einen barrierefreien Zugang und das macht den Verlust des alten Bahnhofs gleich viel leichter, so der Ortsvorsteher.
Wie die Museumsexperten in Walporzheim betonten, vereinigt das Gebäude fast alle Komponenten die es braucht, um Museumsbesuchern die Abläufe eines Bahnbetriebs zu vermitteln: Es gab ein manuelles Stellwerk, eine Wartehalle und einen Wartesaal sowie eine außerordentlich bewegte Geschichte. So gab es am Bahnhof Walporzheim noch bis in die 1980er Jahre gab es noch eine Expressgut Abfertigung, einen Güterschuppen und einen Schalter für den Fahrkartenverkauf. Das alles soll im Museum gezeigt werden.
Ebenso werden Technikunterlagen, das gesamte Inventar und die Bahnsteigausstattung an das Freilichtmuseum in Kommern übergeben. Damit soll das Gebäude in Kommern für die Museumsgäste möglichst authentisch erlebbar werden und so die bedeutende Kulturgeschichte der Eisenbahn im Rheinland vermitteln.