Überall Baustellen: vorne die Niederhutstraße, dahinter St. Maria-Josef.
AHRWEILER. TW. Aufatmen in Ahrweilers Altstadt: dort soll das „Klösterchen“ nun endlich, vier Jahre nach der Flutkatastrophe, wieder aufgebaut und seiner jüngsten Verwendung als Seniorenheim Maria-Josef zugeführt werden. Immer wieder hatte die cusanus trägergesellschaft trier mbH (ctt) als Eigentümer der Immobilie und Träger des Seniorenheimes betont, man müsse beantragte Förderbescheide aus dem Wiederaufbaufonds abwarten. Diese kamen Ende des vergangenen Jahres. Der endgültige Beschluss zum Wiederaufbau von Maria-Josef soll vor den Weihnachtsfeiertagen 2024 entsprechend in Trier gefasst worden sein. Warum die Erteilung der Förderzusage so lange dauerte, wurde nicht bekannt. Im Nachgang zur Flutkatastrophe war die Hausleitung noch davon ausgegangen, dass es lediglich zu einer mehrmonatigen Sanierungsphase komme. Nicht jedoch, dass sich schon die Bewilligung der Gelder für den Wiederaufbau über Jahre hinziehen werde. Einen genauen Zeitplan für das noch im Vorfeld der Flut grundsanierte Haus gibt es noch nicht, so eine Sprecherin der Trägergesellschaft. Erste Vorbereitungen seien aber bereits angegangen worden. Derzeit werde ein Projektplan erarbeitet, erste Ausschreibungen laufen. Erst nach Beendigung des Auswahlverfahrens könne mit den dann ausgewählten Büros ein Zeitplan erarbeitet und die Bedingungen für den Wiederaufbau festgelegt werden, so die Sprecherin.
„Der Wiederaufbau dieses Hauses ist ein wichtiger Schritt für die Stadt und die Region und ganz konkret für die pflegebedürftigen Menschen, die hier betreut wurden und werden“, so die ctt-Geschäftsführerin Monika Berg, die weiterhin betont: „Wir sind sehr erleichtert, dass die Fördergelder für den Wiederaufbau bewilligt wurden, auch wenn der Prozess länger gedauert hat als ursprünglich erwartet.“
Noch sehen die Menschen in Ahrweiler wenig von einem möglichen Wiederaufbau. Das Haus steht in etwa noch so da, wie es einige Wochen nach der Flutkatastrophe verlassen wurde. Damals hatten vor allem freiwillige Helfer den Schlamm und den Müll, den die Flutkatastrophe in jenem Juli 2021 mit sich brachte, aus dem Haus geräumt. Aber Monika Berg verspricht: „Die Bauarbeiten werden kurzfristig beginnen. Wir sind zuversichtlich, dass der Wiederaufbau dieses für die Region wichtigen Hauses zügig voranschreitet.“
Wann das Haus wieder bezogen werden kann, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Gleiches gilt für die Belegung. Ursprünglich bot das Seniorenheim Maria-Josef in 78 Einzel und 18 Doppelzimmern Platz für 114 Bewohner, die in Kurz- oder Langzeitpflege betreut werden konnten. Sie wurden nach der Flut in einer schwierigen Evakuierungssituation aus dem Haus geholt und auf andere Einrichtungen des Trägers verteilt. Für die ctt geht es nun nicht nur um den Wiederaufbau, es gilt, auch wieder genügend Personal zu finden.
Die Einrichtung wurde 1854 als Krankenhaus erbaut und von der katholischen Kirchengemeinde Laurentius bis zum Abbruch 1968 betreut. An gleicher Stelle wurde im selben Jahr das Alten- und Pflegeheim St. Maria-Josef erbaut. Die Einweihung erfolgte 1974. Noch bis zur Übergabe an ctt im Jahre 1993 war die Kirchengemeinde Träger des Hauses. Von Mai 2012 bis Ende 2013 wurde das Haus in zwei Bauabschnitten generalsaniert, um den Anforderungen einer modernen Altenhilfeeinrichtung gerecht zu werden.