Zwischen exklusivem Staubwedel und sprudelndem Whirlpool

Lebensart-Messe bot den Besuchern viele Ideen und Anregungen für das eigene Heim

BAD NEUENAHR. TW. Bei strahlendem Sommerwetter genossen tausende von Besuchern die Lifestyle-Messe „Lebensart“ im Bad Neuenahrer Kurpark. Seit vielen Jahren nutzt der Lübecker Veranstalter dieses Formats das vor der Flutkatastrophe als einen der schönsten Parkanlagen in einem Kurort deutschlandweit ausgezeichnete Areal, das längst wieder auf dem Weg zu alter Schönheit ist. Dort ging es drei Tage lang um die Themen Garten und Wohnen. Exklusive Accessoires, Schönes für draußen und drinnen, Nützliches und auch Wertvolles wurde geboten.

62 Aussteller priesen ihre Sortimente an, die meisten von ihnen bedienten den Outdoor-Bereich. Projektleiterin Sabine Prothmann hätte sich noch mehr Anbieter vorstellen können, vor allem solche aus der näheren Region, betonte sie bei der Eröffnung. Allerdings sei es auch zwei Jahre nach der Flutkatastrophe noch nicht leicht, Aussteller nach Bad Neuenahr zu locken, so Prothmann im Gespräch mit der Stadtzeitung: „Ich höre da immer wieder, dass die Menschen hier im Ahrtal sicherlich noch andere Probleme und vielleicht auch kein Geld für Lifestyle-Produkte haben“, so die Aussagen. Andere wiederum hätte auch eine gewisse Scheu, in der Wiederaufbau-Phase an die Ahr zu kommen.

Das widerspricht vollkommen dem Denken der örtlichen Touristiker. Zudem dürfte manch ein Betroffener beim Wiederaufbau seines Zuhauses auch bei der Lebensart-Messe fündig geworden sein, sei es ein optischer Hingucker für den Garten, ein Kunstwerk für den Wohnbereich oder aber Nützliches, wie Möbel, Insektenschutz oder exklusive Staubwedel in allen Preisklassen.

Wer den Kurpark betrat, dem lachten erst einmal herrlich im Sonnenlicht sprudelnde Whirlpools entgegen. Gleich gegenüber strahlte ein Meer aus tausenden von Blüten und noch ein Stückchen weiter, gab es wertvolle Ideen für die moderne Gartengestaltung. Dort kann auch einmal ein üppige Skulptur Platz finden. Auf alle Fälle konnte sich jeder Besucher ausreichend inspirieren lassen und auf Ideen zur Verschönerung seines Heims bringen lassen. Aber es gab nicht nur Schönes für Haus und Garten. Ein neuer Sommerhut oder ein schickes Kleid waren im Angebot, herrlicher Schmuck und Geldbörsen oder Taschen, hergestellt aus Kork kamen recht extravagant daher. Bunt schillerndes Porzellan aus Nordafrika gleich neben Kunst aus dem Rheinland, die Auswahl war groß und fiel nicht leicht.

Weil das viele Stöbern Hunger und Durst weckt, war auch hier gesorgt. Von geräucherten Ahrtaler Fisch über Crepes und Fritten bis zur Pasta mit Trüffeln, es gab für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas. Dazu leuchteten neben den heimischen Ahrweinen edle Tropfen aus vielen anderen Anbaugebieten. „Wir sind seit der ersten Messe dabei, weil unsere Weine und die Ahrtaler Weine doch Freunde sind“ so ein gut gelaunter Händler mit Weinen aus dem Burgund. Ob Einkauf oder nicht, die Gäste im Kurpark dürften sich beim Schlendern und Schauen im mediterranen Klima wohl gefühlt haben. Es herrschte jedenfalls drei Tage lang üppiger Betrieb. Ob die avisierten Besucherzahlen von 8.000, wie bei den Lebensart-Messen vor der Corona-Pandemie, erreicht wurden, wollten die Veranstalter nicht sagen.