Von allen Seiten wurde ein Übergreifen der Flammen verhindert.
Der Dachstuhl eines Gebäudeteils brach ein.
BAD NEUENAHR. TW. Die Wehren in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Umgebung kommen nicht zur Ruhe. Nachdem ein Großbrand zwei Mehrfamilienhäuser in der Bad Neuenahrer Kreuzstraße unbewohnbar machte, brannte es wenige Tage später im Dachstuhl des Are-Gymnasiums in der Kurstadt. Anwohner hatten dort am Sonntagmittag Rauch bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. „Ich sah schon bei der Abfahrt aus meinem Wohnhaus das Feuer“, schilderte Stadtwehrleiter Marcus Mandt, der in der Nähe der derzeit ungenutzten Schule wohnt, seinen ersten Eindruck. Mandt hatte vorsorglich fast alle Wehren der Kreisstadt alarmiert und nach Bad Neuenahr beordert. Vor Ort stellte sich heraus, dass der Dachstuhl im hinteren Gebäudeteil, dem sogenannten „Haus 1“ brannte, und zwar im Bereich über der Bibliothek.
Der Brandherd war für die Rettungskräfte nicht so einfach zugänglich, zumindest behinderten zunächst Absperrungen, dass Löschfahrzeuge und Drehleitern auf den Schulhof fahren konnten. In den Innenhof gelangten wegen der geringen Höhe der Pausenhalle gar keine Fahrzeuge. Es galt für die Wehr neben der Brandbekämpfung eine Ausdehnung des Feuers auf angrenzende Gebäudeflügel zu verhindern. Damit diese Angriffe aus der Luft in einer sogenannten Riegelstellung ausgeführt werden konnten, mussten neben der kreisstädtischen Drehleiter, von der der unmittelbare Brand bekämpft werden konnte, weiter Leitern angefordert werden. Diese kamen aus Remagen, der Grafschaft und aus Altenahr. Die äußerst wendige Grafschafter Leiter konnte in einer hinteren Schulhofecke platziert werden, um Pausenhalle und Sporthalle des Gymnasiums vor einem Übergriff des Feuers zu schützen. Derweil lieferte die Drohne der Feuerwehr Bad Bodendorf Erkenntnisse über die Entwicklung des Feuers und mögliche Glutnester. Wegen der Einsturzgefahr des Dachstuhls rückte auch das Technische Hilfswerk (THW) zur Gebäudesicherung an. Zudem musste die Wehr auf der Suche nach Glutnestern die Dachhaut in großen Teilen öffnen.
Im Einsatz waren mehr als 100 Wehrleute aus der Kreisstadt, Altenahr, Grafschaft, Remagen und Bad Bodendorf, dazu Kräfte von DRK, Polizei und THW. Verfolgt wurde der Einsatz zudem vom Brand- und Katastropheninspekteur des Landkreises Ahrweiler, Frank Linnarz. Auch Kreisstadtbürgermeister Guido Orthen machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Verletzt wurde niemand, zumal die Schule seit der Flutkatastrophe nicht mehr genutzt wird und ihrem Wiederaufbau entgegensieht. Was den Brand verursacht haben könnte, blieb zunächst unklar. Fest steht aber, dass im betroffenen Gebäudeteil unterm Dach Wechselrichter einer Photovoltaikanlage verbaut sind, hier könnte der Grund für das Feuer zu finden sein.