Die Ideen und Konzepte junger Studenten der Internationalen Hochschule für zukunftsfähigen Tourismus im Ahrtal begleiteten (v.l.) Prof. Dr. David Rempel, Prof. Dr. Felix Wölfle, Prof. Dr. Margit Bölts und Prof. Dr. Peter Neumann, die KSK-Vorstand Guido Mombauer begrüßte.
AHRWEILER. TW. „Quo vadis, Ahrtal?“ Das fragten sich gut 50 überwiegend weibliche Studentinnen der Internationalen Hochschule aus Bad Honnef und unternahmen im November 2022 eine dreitägige Exkursion an die Ahr. Ihr Ziel: Ideen für die Wiederbelebung des Tourismus im Ahrtal kreieren. Dabei wurde doch erst vor wenigen Tagen das Konzept des Ahrtal-Tourismus als „Nachhaltiges Tourismuskonzept Ahrtal 2025“ präsentiert, das unter Mithilfe von zahlreichen Touristikern der Region erarbeitet wurde. Und nun folgten die Ideen der Studierenden mit Blick von außen. Dies aber keineswegs als Konkurrenz zu den Ergebnissen des Ahrtal-Tourismus. Vielmehr ging es darum, sofort umsetzbare Handlungsimpulse zu finden. Wird das Konzept des Ahrtal-Tourismus vom Land finanziert, steckt hinter der studentischen Entwicklung die Kreissparkasse, der die Förderung aller Aktivitäten zur Steigerung der Wertschöpfung im Tourismus im Landkreis Ahrweiler ein besonderes Anliegen sei, so Vorstand Guido Mombauer.
Die Ideen der Studenten aus ganz Deutschland sind mannigfaltig, es musste zunächst eine Vorauswahl getroffen werden, ehe die Resultate rund 50 Gästen aus Verwaltung, Handel und Tourismus präsentiert wurden. Was aber können die Betriebe tun? Zunächst einmal ihren Auftritt in Suchmaschinen optimieren, Profile dort selbst anlegen und verwalten. Das kostet allenfalls ein wenig Zeit, ist aber notwendige Basisarbeit, empfahl einer der Studenten. Warum erklärte er an einem Beispiel: „Wir wussten in den drei Tagen manchmal nicht, wo wir waren, das Internet hat uns auf der Suche nach einem Restaurant geholfen – auch dank der Profile.“ Apropos Restaurant: wäre es nicht toll, wenn es eine Basis-Speisenkarte mit Ahrtaler Gerichten gäbe, die jede Küche an der Ahr in ihre Speisenkarte aufnimmt? Ein Team hat eine solche mit Vor-, Haupt- und Nachspeise erarbeitet. Wie wäre es also mit der Bohnensuppe „Bunneflöpp“, Schnitzel vom Eifelschwein im Kartoffelmantel und Birnenkuchen mit Rübenkraut zum Abschluss? Dazu ein Kaffee aus der Ahrtaler Kaffeerösterei? „Die ist in der Mache“, verkündete Gastronom Markus Bell, der einige der kulinarischen Ideen umsetzte.
Was kann noch kurz- und mittelfristig passieren? So manches ist bereits in der Planung: mehrtägige Oldtimertreffen, die Übernachtungsgäste bringen. Campingurlaub mit großen Gruppen, organisiert vom ADAC oder durchgeplante Wochenendtrips eines Reiseveranstalters mit viel Programm.
Und was wünschen sich die jungen Leute? Moderne, stylische oder besondere Unterkünfte, viel mehr adäquate Veranstaltungen, Outdoor Escape Games, schnelle plastische Infos, günstige Angebote wurden genannt. Ihre Ideen: Adventure Golf am Steinerberghaus, wo eine Seilbahn hinführen könnte, eine Hängeseilbrücke an den Brückenpfeilern im Adenbachtal, eine Festival auf der Bengener Heide und die Möglichkeiten zum Wellenreiten auf der Ahr, wo die erste „stehende Welle“ im Westen des Landes entstehen könnte. Das Ziel hinter alledem definierte Landrätin Cornelia Weigand: „Es geht darum, Touristen einen mehrtägigen Urlaub im Kreis Ahrweiler schmackhaft zu machen.“