Für die Medien nahm sich der Bundespräsident nur kurz Zeit, die Begegnung mit den Ahrtalern hatte Priorität.
Hubert Pauly spricht für die Winzer mit dem Bundespräsidenten.
Bürgermeister Dominik Gieler dürfte die vielen Probleme im Wiederaufbau erläutert haben
Das Staatsoberhaupt im Gespräch mit Landrätin Cornelia Weigand.
AHRWEILER. TW. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist der Wiederaufbau des zerstörten Ahrtals eine Herzensangelegenheit. Das dokumentierte das Staatsoberhaupt durch seinen mittlerweile vierten Besuch binnen zwei Jahren. Am Samstag und Sonntag weilte Steinmeiner mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender an der Ahr. Wichtig fürs Tal waren dabei vor allem die medialen Botschaften, die das Staatsoberhaupt aussandte. So warb der Bundespräsident vor laufenden Kameras wiederholt dafür, das Tal mit seinen Wander-, Einkehr- und Genussmöglichkeiten zu besuchen. Auch die Tatsache, dass der Wiederaufbau noch lange dauern wird, machte der Präsident zum Thema. Vielerorts in Deutschland denken die Menschen, der Wiederaufbau sei längst abgeschlossen. Zuletzt fand auch das ZDF-Sommerinterview mit Frank-Walter Steinmeier im Ahrtal statt, nämlich auf der Terrasse des „Bahnsteig 1“ in Mayschoß.
Aber die Öffentlichkeitswirksamkeit war nicht alles. Kurz vor dem zweiten Jahrestag der Flutkatastrophe informierte sich der Bundespräsident über den Stand des Wiederaufbaus. Hier setzte er die Themen-Schwerpunkte auf den Tourismus, erkundigte sich nach Hotellerie und Gastronomie. Gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer traf sich das Staatsoberhaupt am Sonntagmorgen mit Vertretern aus Gastronomie und Weinwirtschaft im Gasthaus Sanct Peter in Walporzheim, um mit ihnen über den Stand des Wiederaufbaus zu sprechen.
„Der Bundespräsident hat sich mit großem Interesse und mit viel Verständnis um unsere Sorgen und Nöte unsere Problemlagen angehört“, sagte Weinbau-Präsident Hubert Pauly im Anschluss. Thema waren auch die vielen bürokratische Hürden beim Wiederaufbau, für deren Abbau versprach sich Malu Dreyer einzusetzen. Das Treffen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Ganz anders dann das Programm am Mittag. Bei brütender Hitze machten sich Steinmeier, seine Gattin und Landrätin Cornelia Weigand auf den Rotweinwanderweg auf. Hier traf der Bundespräsident Ahrtaler und Touristen und suchte bei einer kurzen Wanderung in Richtung Marienthal immer wieder das Gespräch mit den Mitwandernden. „Wir dürfen und wir werden die Menschen an der Ahr nicht vergessen“, so das Credo seines vierten Besuchs.