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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 3/2023
Aktuelles
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Eisiger Einsatz schließt herausforderndes Jahr ab

Der Stand des Katzenschutzvereins vor FutterMix Tierbedarf in Gelsdorf mit Inhaber Sergej Perschin

GELSDORF. „Auch wenn abends unsere Finger steif gefroren waren“, erinnert sich Anita Andres, 1. Vorsitzende des Katzenschutzvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler, „der Einsatz an den vier kalten Adventswochenenden hat sich gelohnt. Der Verein hat nicht nur durch den Verkauf von Weihnachtsartikeln und Selbstgemachtem einen ordentlichen Erlös erzielt sondern auch neue Mitglieder gewonnen. Wir konnten Tiere vermitteln und viele Fragen beantworten.“

Häufige Themen waren Ernährung, Haltung, plötzliche Unsauberkeit und die Frage, wie man Futterhäuschen für Singvögel vor Katzen schützen kann. „Wichtig ist es, das Häuschen an einem übersichtlichen Ort so aufzustellen, so dass sich anschleichende Katzen bemerkt werden und eine Sprungattacke nicht möglich ist. Hilfreich kann es auch sein, einige Streifen Alufolie unterhalb des Häuschens anzubringen, so dass die Vögel nicht gestört werden“, verrät Anita Andres, „das metallische Geräusch mögen Katzen nicht“.

Dankbar ist der Verein vor allem Sergej Perschin, Inhaber von FutterMix Tierbedarf in Gelsdorf, der den Platz vor seinem Ladenlokal unentgeltlich zur Verfügung stellte, so dass die Einnahmen zu 100 Prozent den Schützlingen des Vereins zufließen konnten. „Bei Tierschutz kann ich nicht Nein sagen“ so Perschin. „Für mich war es selbstverständlich zu helfen.“

2022 verlangte den Helfern nicht viel weniger ab als die Corona- und flutgeprägten Vorjahre. Die Zahl an Abgabe- und Fundtieren explodierte regelrecht, was eine permanente Überfüllung der Pflegestellen zur Folge hatte. Der Verein erlebte eine Schwemme von Babykatzen, die ausgesetzt gefunden wurden. Sie verstärken das Problem der sich unkontrolliert vermehrenden Straßenkatzen. „Die Leute stellen jetzt fest, dass während Corona unüberlegt angeschaffte Kätzchen dauerhaft Fürsorge und Aufmerksamkeit benötigen. Hinzu kommt, dass Futter- und Tierarztkosten steigen“, so Anita Andres, „da fällt leider vielen nichts anderes ein, als das Tier auszusetzen.“

Nachdrücklich bittet sie darum, die örtliche Tierschutzorganisation einzuschalten, wenn es Probleme gibt. „Wir finden eine Lösung“, verspricht sie und appelliert an die Verantwortlichen in der Politik, im Ahrtal eine Kastrationspflicht einzuführen: „Das ist die einzige Lösung für ein Eindämmen der unkontrollierten Katzenflut. Der Verein wird auch im Frühjahr 2023 wieder eine Aktion starten, bei der wir Kastrationen bezuschussen. Die genauen Daten werden rechtzeitig in den Medien bekanntgegeben.“