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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 3/2023
Aktuelles
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Ferienhaussiedlung sorgt für aufgeheizte Stimmung

Beidseitig der L85 am Ortsrand von Ramersbach könnte ein Feriendorf entstehen, so die Idee der Stadt.

In Ramersbach kündigt ein Flugblatt ein Bürgerbegehren an

RAMERSBACH. AF. Nachdem Bürgermeister Guido Orthen im November während der Ramersbacher Einwohnerversammlung verkündet hatte, dass es die Idee zur Errichtung einer Ferienhaussiedlung mit Zelt- und Wohnmobilstellplatz am Ortsausgang Ramersbach Richtung Kempenich gibt, ist die Stimmung zahlreicher Einwohner im Höhenort aufgeheizt. Orthens Ausführung sieht vor, dass die bestehende Fläche, samt der im Rahmen der Flutkatastrophe bereits errichteten 24 Tiny-Häuser um weitere 40, nicht mehr benötigte Häuser dieser Bauart aus dem Kreis Ahrweiler erweitert werden könnte. Auch ein Zelt- und Wohnmobilstellplatz soll integriert werden. Für die Erweiterung wird eine Fläche auf gegenüberliegender Straßenseite der Landstraße L85 benötigt, die unmittelbar an Wohnhäuser grenzt.

Mit einem Bürgerbegehren „Keine Tiny-Haussiedlung im Stadtteil Ramersbach“ möchten An- und Einwohner ihre Bedenken und Ablehnung zum Ausdruck bringen. Ein dafür erstellter Flyer weist auf die Größe dieser Idee im Verhältnis zur Einwohnerzahl hin. „Wir sind nicht gegen das Wachstum unseres Stadtteils. Wünschenswert wäre, wenn statt einer überdimensionalen, durch die L85 zerschnittenen Ferienhaussiedlung bezahlbarer Wohnraum mit strukturellem Wachstum für junge Familien geschaffen wird“, so eine Anwohnerin. Darüber hinaus befürchten die Initiatoren des Bürgerbegehrens den Verlust dörflicher Gemeinschaft, möchten das Ortsbild von Ramersbach bewahren und fordern den Abbau der bereits errichteten Tiny Häuser, sobald diese nicht mehr genutzt werden. Ob die Forderung tatsächlich in einem Bürgerbegehren oder alternativ in einem Einwohnerantrag vorgestellt wird, werde derzeit noch geprüft.

Werner Kasel (SPD), Ortsvorsteher von Ramersbach, kann die Bedenken nachvollziehen: „Aktuell ist es eine Idee“, so Kasel, der weiter ausführte: „Zur Realisierung eines solchen Projektes sind noch viele Fragen ungelöst, beginnend mit der zulässigen Nachnutzung der gespendeten Tiny Häuser, über Grundstücksfragen bis hin zum Baurecht. Bis dato haben wir in Ramersbach auf behutsame Weiterentwicklung und die Wahrung des dörflichen Charakters geachtet. Daran wird sich auch nichts ändern.“