45 Jahre Katzenschutzverein Bad Neuenahr-Ahrweiler

Jubiläumsfest in Lantershofen

LANTERSHOFEN. sm. Im Winzerverein Lantershofen feierte der Katzenschutzverein Bad Neuenahr-Ahrweiler am vergangenen Sonntag sein 45-jähriges Bestehen. 1978 wurde er mit dem Ziel gegründet, Katzenleid zu vermindern, vor allem durch die Kastration von Katzen. Eine Kastrationspflicht für Katzen gibt es im Kreis Ahrweiler aber bis heute nicht. Andere Ziele werden immer wieder erreicht, wie etwa Fundtiere aufzupäppeln und diese - wie auch im Verein abgegebene Tiere - in gute Hände zu vermitteln. Und für eine gute Sozialisierung der Katzen zu sorgen, also etwa Alleinhaltung zu vermeiden.

Die 150 Vereinsmitglieder haben hiermit alle Hände voll zu tun. In der Corona-Zeit schafften sich viele ein Tier an. Der Verein bot einen Corona-Notfalldienst, was vor allem Fahrten unter Pandemie-Bedingungen zu Tierärzten und anderes mehr umfasste. Als die Pandemie zu Ende ging, gab es auf einmal viele Fundtiere (auch Hunde), die Hilfe brauchten und auch bekamen. Nach der Ahrflut waren auch viele Tiere in Not, die Vereinsmitglieder kümmerten sich um zahllose Fundkatzen und erlebten zudem eine wahre „Kittenschwemme“. Die Vorsitzende und ihre MitstreiterInnen waren unablässig im Einsatz, um im verwüsteten Ahrtal Tiere zu retten. Bei einem Einsatz kurz nach der Überflutung kam Anita Andres nach einem Rettungseinsatz in Ahrweiler mit vier kaputten Autoreifen nach Hause zurück – nur eine von vielen besonderen Geschichten. Auf etlichen Baustellen wurden bis in die jüngste Zeit verlorene und verunglückte Tiere in Baugruben oder Lichtschächten gefunden und vom Verein natürlich alle gut versorgt.

Man freute sich in dieser Zeit über viel Unterstützung. So begleitete SAT 1 mit dem „Frühstücksfernsehen“ einen Tag lang die Arbeit der Katzenschützer; aus dem TV-Beitrag ergaben sich ein Kontakt mit dem Deutschen Tierschutzbund und eine Spende von 10.000 Euro. Es gab auch Unterstützung von privater Seite, nicht nur für Tiere. Spenden von Lebensmitteln und Kleidung für von der Flut betroffene Menschen wurden vermittelt.

Im Herbst 2022 wurde im Bereich Bad Neuenahr und Grafschaft eine Beihilfeaktion zur Kastration von Katzen durchgeführt: Die Kosten für den Chip und die Registrierung der Tiere übernahm der Verein komplett.

Am Samstag vor der 45-Jahr-Feier wurden Anita Andres und Marion Schöberl in einer Mitgliederversammlung als 1. und 2. Vorsitzende und Christine Efferz als Schriftführerin im Amt bestätigt. Peggy Ley wurde Kassenwartin. Im Winzerverein trafen sich sonntags viele Freunde des Vereins. Gut gelaunt genoss man leckeren Kuchen und Salate und freute sich über die gut bestückte Tombola, einen Bücherflohmarkt und Bilderwände, auf denen viele Stationen im Leben von Tierschützern und ihren geliebten Samtpfoten zu sehen waren.Das Wichtigste aber waren viele nette Gespräche.

Weiterhin will der Verein sich mit allen Kräften für das Wohl von Katzen einsetzen. Man beobachtet, dass aufgrund der wirtschaftlichen Probleme in dieser Zeit etliche Tierhalter nicht mehr für ihre Tiere aufkommen können und sie deshalb abgeben. Einfach aussetzen, so Anita Andres, sei auf jeden Fall keine Lösung. 2022 gab es 69 Fundtiere, die größtenteils kastriert und medizinisch versorgt wurden, und 12 Abgabetiere. Für jede Katze müsse ein gutes Heim gefunden werden. Für ältere Tiere gibt es eine „Gnadenbrot-Stelle“ mit voller Übernahme der Kosten durch den Verein, ohne Vermittlungsgebühr.

Es wird wohl immer Katzen geben, die dringend Hilfe von tierliebenden Menschen brauchen, Menschen die Rat und Unterstützung benötigen, und hoffentlich viele, die einem heimatlosen Kater oder einer Katze ohne feste Zuflucht ein warmes Zuhause schenken.