Kräutersegnung in Walporzheim mit Andrea Wittkopf und Ursula Läufer (r.)
WALPORZHEIM. Die Wortgottesfeier mit Kräuterweihe zu Mariä Himmelfahrt auf den Dorfplatz in Walporzheim war gut besucht. Schon 2018 hatte der Freundeskreis der Kapelle St. Josef den Brauch der Kräuterweihe wieder eingeführt. Ein Gottesdienst unter freiem Himmel ist immer riskant. Für den Tag waren größere Regenschauer und Gewitter gemeldet, doch zur Freude der Besucher konnte der Gottesdienst im Trockenen stattfinden.
Einige Tage vorher hatten sich Mitglieder des Kapellenvereins und der katholischen Frauen KFD Laurentius zum Kräuterbinden im Pfarrgarten getroffen. Viele Bürger hatten vorher Kräuter von Garten, Feld und Flur gesammelt. Sie wurden nach Sorten sortiert und nach altem Brauch wurden jeweils sieben verschiedene Kräuter zu einem Strauß zusammengestellt. Beim Binden wurde sich unterhalten, gelacht und Geschichten erzählt. Dabei lagen Düfte von Salbei, Rosmarin, Majoran Bohnenkraut, Beifuß, Kümmel und Currykraut in der Luft. Am späten Nachmittag waren mehrere Körbe voll duftender Sträuße zusammengekommen.
Die Leitung der Wortgottesfeier übernahmen Ursula Läufer und Andrea Wittkopf. Für die musikalische Begleitung war Organist Gerhard Augustin mit seiner Orgel gekommen. In der Feier wurde zur Gottesmutter gebetet und im Wechsel Marienlieder gesungen. Zur Kräuterweihe lagen fünfzig Sträuße in zwei Körben bereit, die am Schluss des Gottesdienstes gesegnet wurden. Kräutersträuße konnten auch noch zur Weitergabe an die Nachbarschaft mitgenommen werden. Andrea Wittkopf dankte im Namen des Kapellenvereins für die große Teilnahme und Gerhard Augustin für das Orgelspiel.
Der Vorsitzende des Freundeskreises der Kapelle St. Josef, Werner Schüller, freut sich, dass nach langer Abstinenz von Pandemie und Flut wieder Gottesdienste in Walporzheim stattfinden können. Ein besonderer Wunsch wäre aber, dass ab Oktober auch in der Kapelle, die noch im Rohbau ist, wieder Gottesdienste gehalten werden könnten. Die Heizung läuft und es besteht ein ebenerdiger Boden, außer im Altarraum. Bänke von Zeltgarnituren sind vorhanden und eine provisorische Beleuchtung wäre möglich. Wenn keine größeren Arbeiten in der Kapelle anstehen, wäre eine Nutzung für Gottesdienste von Vorteil und man wäre wieder wetterunabhängig.