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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 34/2024
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Jubel für Weinkönig Felix I. und seine Hofdame

Die Kellerkinder auf dem Weg zum Jubiläum.

Der Zuberkönig.

Ehemalige Heimersheimer Weinköniginnen durften nicht fehlen.

Bunte Fahnen waren was fürs Auge.

Ein Feenwesen aus dem Andersland

Die Vorgängerin des neuen Weinkönigs, Christin I.

Wunderschön anzusehen: junge Frau mit Bauchtanzfächern

Weinkönig Felix I. mit Hofdame Marie winkt seinen Untertanen

In Heimersheim kamen Mittelalter und Neuzeit zum Feiern zusammen

HEIMERSHEIM. TW. Bei jedem Weinfest an der Ahr sind mittlerweile alle Ortsweinköniginnen des Anbaugebiets und die Ahrweinkönigin dabei. In zwei Kutschen wurden sie am Sonntag im großen Festzug beim Historischen Weinfest durch Heimersheim gefahren. Im kommenden Jahr wird ein Weinkönig inmitten der jungen Damen Platz nehmen. Der war am Wochenende der gefeierte „Star“ inmitten des mittelalterlichen Treibens in Heimersheim: Weinkönig Felix I., der zum Festauftakt am Freitagabend samt seiner Hofdame Marie als erster Weinkönig eines Winzerortes im Ahrtal proklamiert worden war. Das war in der Tat historisch, denn erstmals wurde im Ahrtal ein junger Mann zum Weinkönig proklamiert. Der im Jahr 1996 geborene Erzieher Felix Lüdenbach weiß, auf welches Amt er sich einlässt, war er doch im vergangenen Jahr bereits als Junker an der Seite von Weinkönigin Christin I. (Robrecht) aktiv. Über dieses Amt sei er dem Wein noch nähergekommen und habe eine neue Leidenschaft entdeckt, sagt Weinkönig Felix I. Der in Heimersheim sehr engagierte Weinkönig möchte nun den Weinort in seiner neuen Position überregional repräsentieren. Im Gegensatz zu den viel diskutierten Entwicklungen hinsichtlich Weinmajestäten in der Pfalz trägt Felix I. übrigens eine Krone. Das war bei Königen im Mittelalter üblich und passt entsprechend zum Historischen Weinfest.

Auf die beiden Repräsentanten der Winzererzeugnisse rund um die Landskrone warteten nach dem gelungenen Auftakt zwei weitere anstrengende Feiertage. Nachdem das Historische Weinfest im vergangenen Jahr nach Zwangspause durch Corona und Flut wiederbelebt worden war, stand nun die zweite Auflage an. Wieder war es ein erfolgreiches Wochenende, wenn auch an analog dem vergangenen Jahr die Menschenströme aus Zeiten vor der Pandemie noch nicht erreicht werden konnten. Für die, die gekommen waren, war es auf alle Fälle ein schönes Fest: beste Stimmung, gute Weine, tolle Musik, aber kein Geschubse oder Gedränge. Und trotzdem waren Straßen und Höfe im Ortskern von Heimersheim gut gefüllt. Da konnte auch der zwischenzeitliche Regen am Samstag dem Open-Air-Fest keinen Strich durch die Rechnung machen. Für die Mannschaft des Vereins „Wir für Heimersheim“ um seine rührige Vorsitzende Mariella Cramer dürfte es auf alle Fälle Motivation genug sein, das Konzept beizubehalten.

Am Samstag startete nach Mittag das mittelalterliche Treiben, gemischt mit neuzeitlichem Gehabe. Gaukler, Minnesänger und Spielleut trafen auf das Volk von heute, servierten „Wein und anderes Gesöff“, während Wurst und Steaks auf den Grills bruzzelten und leckere Gerüche sich breitmachten. Die Gäste vergnügten sich beim mittelalterlichen Markttreiben und ließen sich vor allen Dingen Spätburgunder und Blanc de Noir munden. Vor der Bühne auf dem Marktplatz wurde bei Musik des 21. Jahrhunderts, dargebracht von der Partymucke-Band Skybagg, getanzt und gefeiert. Die Mischung aus Mittelalter und Neuzeit passte.

Mit einem Gottesdienst startete der Weinfestsonntag, am Nachmittag setzte sich der Umzug in Bewegung, der den Markt gleich drei Mal kreuzte. Es war ein prächtiger Mittelalter-Zug mit Menschen in tollen Gewändern, Weinköniginnen von heute und früheren Jahren, Musikanten mit Fanfaren und Trommeln und echten Falken. Alle Vereine aus Heimersheim machten mit, die Menschen immer mit historischen Themen. Musikanten sorgten für überschwappende Stimmung. Wer ein Glas dabei hatte, durfte sich über kostenlose Weinproben aus dem Zug heraus freuen. Über allem thronten Weinkönig Felix I. und seine Hofdame, gut bewacht von der Leibgarde „Milites Sentiacum“ und mit üppigem Hofstaat im Gefolge. Ihnen und ihren Begleitern zu Ehren erlebten die Menschen dann zum Abschluss der Feiern ein zünftiges Höhenfeuerwerk, dass aus den Weinbergen über Heimersheim abgeschossen wurde. Die Musik dazu kam passend an diesem dritten Abend von der Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler.