Ein Festzug für den Ahrweiler Wein und seine Winzer
Eintrittsgelder bei der Schützen waren keine Pflicht, aber gern gesehen. Nur ghab es dafür dieses Mal keine Gläser.
Früh übt sich: Kita und Grundschule waren dabei.
Gebäck und Wein von der Kolpingfamilie.
Bacchus Bernd Krah wachte über allem.
Am Wegesrand gab es jede Menge Wein.
Um die Zukunft der Burgundien ist es gut bestellt.
Die Möhneschar ist das ganze Jahr aktiv.
Die KG Rot-Weiß Bachem feiert "ihre" Burgundia.
Einmal Burgundia - immer Burgundia: der Stammtisch mit Weinwochen-Chefin Steffi Koll-Bensberg (Mitte).
Freunde und Familie der neuen Burgundia durften nicht fehlen.
Die Ahrweiler Junggesellenvereine präsentierten ihre Fahnen.
Hoch über den Stadttoren feierte Burgundia Michelle mit den Gästen.
Weinköniginnen, Musikgruppen und Vereine sorgten im abgeriegelten Ahrweiler für beste Stimmung
AHRWEILER. TW. Das erste Wochenende der Ahrweiler Weinwochen ist beendet. Nach der Proklamation zum Auftakt des Winzerfestes (siehe eigenen Artikel) gab es am Sonntag einen zweiten Höhepunkt: den Winzerfestzug. Auf einen solchen hatte das Publikum, dass ab dem Mittag in großer Zahl an den Torwachen aus Reihen der Bürgerschützen vorbei in die abgeriegelte Altstadt drängte, vier Jahre warten müssen. Erst die Corona-Pandemie, dann die Folgen der Flutkatastrophe hatten Festzüge von 2020 bis 2022 unmöglich werden lassen. Und auch im Festzug 2023 konnten Winzerfest-geschulte Gäste immer noch die Folgen der Flutnacht lesen. Denn es waren kaum Festwagen vorhanden. Die hatte überwiegend die Flut mit sich gerissen, was auch für so manch einen Unterstellort galt.
Für Bacchus Bernd Krah zählte das nicht. Er ist selbst seit vielen Jahren als Wagenbauer in Ahrweiler aktiv und thronte wieder winkend auf einem hohen Weinfass. Und auch Burgundia Michelle konnte als Abschluss und Höhepunkt des Zuges auf einem mächtigen Wagen stehend dem Volk zuwinken und zuprosten. Dabei residierte die 24-jährige hoch über den vier nachgebauten Stadttoren Ahrweilers.
Gefahren wurde auch der Nachwuchs. Der 100-jährige Spielmannszug Ahrweiler und die 160-jährige Ahrweiler Karnevalsgesellschaft feierten ihre runden Geburtstage gemeinsam und präsentierten dabei jede Menge junge „Burgundien der Zukunft.“ Überhaupt gab es wieder einmal viel zu feiern. Die Frauen der KFD werden 70 Jahre alt und verschenkten massenweise Rotweinkuchen zu den guten Tropfen, die von den vielen Fußgruppen am Wegesrand in Gläser der Besucher ausgeschenkt wurden.
Brot und Wein gab es von der Bäckerei Schragen, die ihr 120-jähriges Bestehen mit einer Fußgruppe feiern durfte. Für die gute Versorgung des Publikums sorgten aber auch die Kolpingfamilie, der Winzernachwuchs aus Aloisiusschule und Kita Kalvarienberg, die große Schar der Ahrweiler Möhne, der Ahrweiler Winzerverein oder der Burgundia-Stammtisch mit Weinwochen-Chefin Steffi Koll-Bensberg in seinen Reihen.
Dass sich rund um die neue Burgundia Michelle eine große Abordnung von der Südseite der Ahr, also aus Bachem tummelte, hatte auch einen Grund. Unter dem Motto „Karneval und Wein im Herzen vereint“ zeigte ein großes Transparent die Burgundia im roten Gewand und um rot-weißen Funkenkostüm, hinter dem die Karnevalsgesellschaft aus Bachem mit dutzenden roter Luftballon-Herzen die neue Weinrepräsentantin feierte. Da feierten Freunde und Familie gleich mit. Burgundia Michelle war die wichtigste einer Vielzahl aktueller und vergangener Weinköniginnen im Festzug, die in offenen Cabrios fröhlich lachend und feiernd durch das Spalier tausender Gäste kutschiert wurden. Neben den Weinköniginnen der anderen Ahrtaler Winzerorte und Ahrweinkönigin Katja Hermann ließen sich dabei aus dem Reigen der Ahrweiler Burgundien auch Margarethe Ketz (Burgundia 1963), Ingrid Ermert (1973), Claudia Krah (1998) und Lena Körtgen (2022) feiern. Für den guten Ton im Festzug, der auf dem Marktplatz professionell von Dieter Franke moderiert wurde, sorgten der Spielmannszug Ahrweiler, die Musikfreunde Lantershofen und der Musikverein Niederheckenbach.