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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 37/2022
Wirtschafts-Info
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Geld für die Tourismusentwicklung im Ahrtal

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (Mitte) überreichte vier Förderbescheide, über die sich (v.l.) Christian Senk, Geschäftsführer Ahrtal-Tourismus, David Bongart, Projektleiter des Tourismuskonzepts Ahrtal, Christian Lindner, Vorsitzender des Ahrtal-Tourismus und Vorstandsmitglied Sebastian Kniel freuen.

Wirtschaftsministerium fördert Zukunft mit 900.000 Euro

BAD NEUENAHR. TW. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat Förderbescheide in Höhe von rund 900.000 Euro an den Ahrtal-Tourismus übergeben. Das Wirtschaftsministerium flankiert mit dieser Förderung den Neuaufbau einer nachhaltigen Tourismusstruktur in einer der wichtigsten Tourismusregion des Landes. „Wir haben seit der verheerenden Flutkatastrophe vor rund einem Jahr erlebt, dass sich die Tourismuswirtschaft im Ahrtal mit viel Engagement und Zielstrebigkeit auf den Weg in die Zukunft machen will“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt. Ihr Haus habe den Schulterschluss zwischen Ahrtal-Kooperation, Landkreis, Tourismusverband und Partnern wie Industrie- und Handelskammern und DEHOGA stets begrüßt und mit der gemeinsamen Veranstaltungsreihe „Zukunft Tourismus und Gastgewerbe im Ahrtal“ unterstützt. „Dabei war es uns von Anfang an ein wichtiges Anliegen, auch ein passgenaues Förderprogramm zu entwickeln, dass den Bedürfnissen der Akteure an der Ahr gerecht wird“, sagte Schmitt.

Das Land investiert rund 900.000 Euro. 160.000 Euro entfallen auf die Entwicklung des Nachhaltigen Tourismuskonzepts Ahrtal 2025. Der Ahrtal Tourismus hatte dies im Frühjahr angeregt und im Mai in Auftrag gegeben. „Dabei soll ein umfassendes Konzept entstehen, dass die Region von der Quelle bis zur Mündung, im Tal, den Seitentälern und auf den Höhenlagen betrachtet“, sagte Schmitt.

Für das Begleit- und Umsetzungsmanagement stehen der Region künftig rund 480.000 Euro Landesmittel zur Verfügung. Mit ihnen soll die Personalstelle des Projektleiters finanziert werden. Dazu kommen 200.000 Euro für eine umfassende Marketingkampagne und 40.000 Euro für eine Potenzialanalyse. Im Rahmen dieser Marketingkampagne soll das Ahrtal auch einen 3D-Schriftzug „We ❤ Ahrtal“ erhalten, wie man ihn aus bekannten Touristenmagneten wie beispielsweise Amsterdam kennt.

„Mir persönlich ist es ein großes Anliegen, dass wir im Ahrtal nicht von einem reinen ,Wiederaufbau‘ sprechen. Es ist wichtig, Tradition – auch die Erfahrungen aus der Flutkatastrophe, die nun zur Geschichte der Region gehören – und die Zukunft zu verbinden“, sagte Schmitt. „Wir sind nun gemeinsam auf einem guten Weg dorthin. In dieser Zeit, die sich in vielen Bereichen so dynamisch wandelt und voller Herausforderungen steckt, spüre ich ein Bedürfnis nach Erdung, nach Entschleunigung, nach Heimat und nach Wurzeln.“ Hierin liege eine große Entwicklungsmöglichkeit. „Gerade die Verbindung aus Naturerlebnis, Entspannung und Kulinarik – im Ahrtal spielt der Wein hierbei sicher eine herausragende Rolle – ist sehr attraktiv. Das verkörpern und leben unsere Gastronomen, Hoteliers und die Winzerinnen und Winzer mit ihrer Gastfreundschaft“, sagte die Ministerin.

Christian Lindner als Vorsitzender des Ahrtal-Tourismus sprach von einem arbeitsreichen Weg. Natürlich wünsche er sich, dass es mit dem Aufbau schneller gehe, Lindner betonte aber die auch die von Beginn an gute Zusammenarbeit mit dem Ministerium. Man stehe jetzt erst am Anfang und wolle wieder zu großen Tourismusdestination werden. „Wir fangen fast bei Null an“, hofft Lindner auf weitere gute Unterstützung. Geschäftsführer Christian Senk freute sich besonders über den Grundlagenbescheid, überhaupt ein Konzept erarbeiten zu können und über die Unterstützung der Personalkosten für die Projektleitung. Denn man müsse komplett neu planen, habe nichts, auf dem man aufbauen könne. „Am Ende wird ein Maßnahmenplan stehen und das werden keine Maßnahmen des Wiederaufbaufonds sein“, machte Senk all denen klar, denen es nicht schnell genug gehe. Massiv einfordern will er zudem die personelle Beteiligung aller touristischen Akteure, die sich dafürhalten. „Alles, was wir für den Gast machen, machen wir auch für die Einwohner“, unterstrich Projektleiter Daniel Bongard und betonte, dass man mit den Planungen bereits begonnen habe. Schon im kommenden Frühjahr soll es erste Ergebnisse geben.