Das Ahrweiler Feuerwehrhaus nach der Flutkatastrophe. Wenige Stunden später wurde der rechte Teil wegen Einsturzgefahr abgerissen.
AHRWEILER. TW. In Ahrweiler entsteht bald ein Feuerwehrhaus auf Stelzen. Zumindest brachte der Bau- und Planungsausschuss der Kreisstadt nun mit seiner Empfehlung an den Stadtrat zur Aufstellung des Bebauungsplans die Umsetzung an neuer Stelle auf den Weg. Zurück liegen mehr als drei Jahre, beginnend mit der Flutkatastrophe im Juli 2021 und dem Teilabriss unterspülter Bereiche nur wenige Stunden später. Es folgte eine Standortsuche, möglichst auf der Südseite der Ahr. Aus drei Standortideen kristallisierte sich ein Platz in etwa dort heraus, wo derzeit noch die Trümmer des Jahn-Heims am einstigen Ahrstadion stehen. Dort soll kein großer Fußballplatz mehr gebaut werden, sondern nur noch ein Jugendspielfeld. Entsprechend ist Platz für ein üppiges Feuerwehrhaus, das auf Straßenhöhe entstehen soll und damit zu großen Teilen auf Stelzen stehen wird. Unter dem Gebäude werden Parkmöglichkeiten für 21 Autos geschaffen, 29 Parkplätze für die Wehr gibt es gleich neben dem Neubau. Der neue Platz liegt unweit der Ahr, es bedarf der Genehmigung der SGD Nord. „Es dürfen durch den Bau keine Nachteile für den Abfluss von Hochwasser entstehen“, erläuterte Ingenieur Klaus Zimmermann eine der Voraussetzungen für die Genehmigungen.
Zimmermann brachte dem Ausschuss auch einige Eckdaten des aktuellen Planungsstandes nahe. So werde der Baukörper mit Fahrzeughalle und weiteren Funktionsräumen eine Höhe von rund 15 Metern über dem Niveau des Kreuzungsbereichs „Ramersbacher Straße“ und „Am Gartenschwimmbad“ erreichen. Über der Fahrzeughalle wird es demnach ein weiteres Geschoss mit Schulungsräumen geben. Der Bebauungsplanentwurf sieht weiterhin ein Gebäude mit einer Länge von mehr als 50 Metern vor. Der zu planende Bereich ist knapp 6.000 Quadratmeter groß.
Weil das neue Gebäude im Wohngebiet steht, wird die Stadt besonderen Wert auf die Lärmminderung legen müssen. So soll zur Straße „Am Gartenschwimmbad“ hin, wo es sogenannte Alarmstellplätze geben wird, eine Lärmschutzwand mit einer Höhe von mindestens zwei Metern errichtet werden. Was im Bauantrag nicht festgeschrieben werden, aber dennoch verbindlich sein soll, sind weitere lärmmindernde Maßnahmen. Rückt die Wehr beispielsweise in der Nacht aus, sollte sie auf das Einschalten des Martinshorns verzichten. Um den Verkehr auf der Ramersbacherstraße gering zu halten, schlägt das Bitburger Immissionsschutz-Büro ISU daher die Installation einer Ampelanlage vor. In der Verwaltung ist man mit dieser Idee nicht sonderlich glücklich, führte Bürgermeister Guido Orthen aus, denn das könne auch dazu führen, dass den Einsatzkräften die Anfahrt erschwert würde. „Was nützt uns das beste Feuerwehrhaus, wenn die Einsatzkräfte nicht anrücken können“, fragte das Stadtoberhaupt. Was ISU weiterhin empfiehlt, sind lärmarme Bremsanlagen bei den Einsatzfahrzeugen sowie die Auflage, Rüstarbeiten in der Nachtzeit nur bei geschlossenen Toren durchzuführen.
Der Bau- und Planungsausschuss empfahl dem Rat einstimmig die Aufstellung des Bebauungsplan unter Verzicht auf die frühzeitige Unterrichtung der Öffentlichkeit und der Behörden sowie den Bebauungsplan samt öffentlicher Auslegung zu beschließen.