Quo vadis Platz an der Linde? Beratung im Ortsbeirat Bad Neuenahr
BAD NEUENAHR. GW. Ein wenig Spott musste er schon manchmal über sich ergehen lassen: "Platz an der Öde" war noch eine der charmanteren Formulierungen für den innerstädtischen Platz an der Linde in Bad Neuenahr.
Nach der Flut will die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler die Chance ergreifen, den Platz schöner sowie gäste- und bürgerfreundlicher zu gestalten. Wie das geschehen soll, war Thema und Diskussionspunkt in der jüngsten Ortsbeiratssitzung Bad Neuenahr.
Beiratsmitglied Detlef Odenkirchen schlug eine Gestaltung vor, „die laubenartig aussehen“ und die Formensprache des Platzes mit der Rundung vor dem Residenz-Cafe aufnehmen könnte. Dies böte zudem einen Sonnenschutz für Bürger und Gäste.
Diskussionspunkt war auch der Brunnen. Soll er in traditioneller Form wiederhergestellt werden oder ist eine Lösung wie am Alten Markt die bessere Alternative? Ortsvorsteher Richard Lindner betonte den Spielcharakter für Kinder eines in den Boden eingelassenen Brunnens wie am Alten Markt. Einig war man sich, dass der Platz so gestaltet werden muss, „dass man da gerne hingeht und verweilt“. Auf den Vorschlag eines Trinkbrunnens von Karl Malucha wies Lindner hin, dass für ein solches Projekt Landesförderung beantragt werden kann.
Der stellvertretende Ortsvorsteher David Bongart schlug die Verwendung regionaler Werkstoffe und Materialien vor und betonte den Aspekt der Nachhaltigkeit. Die Wünsche der Gastronomie mit ihren Außenplätzen müssten in die Planung einbezogen werden. Bongart brachte auch die Idee des "Urban Gardening" ins Spiel, wie sie mit Hochbeeten teilweise an der Rosenkranzkirche verwirklicht wurde. „Wir sollten auch den Aspekt Versiegelung nicht außer acht lassen.“
Da Grünanlagen sehr arbeitsintensiv seien, schlug Detlef Odenkirchen automatisierte Bewässerungsanlagen vor. Eine Befragung der Gewerbetreibenden am Platz an der Linde wurde als sinnvoll erachtet. Die Attraktivität des Platzes entscheide auch darüber, welche gewünschten Ladengeschäfte sich ansiedeln.
Umfangreiche Diskussionen rankten sich um die Verwendung von Verfügungsmitteln des Ortsbeirates. Auf verschiedene Vorschläge antwortete Lindner, dass die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Bürgergesellschaften Wadenheim und Hemmessen sowie der Bürgerverein Beul ausreichend Spenden erhalten haben. Die Unterstützung für Kinder und Jugendliche bei einer möglichen Eisbahn im Kurpark wurde im wahrsten Sinne des Wortes "auf Eis gelegt".
Der Ortsbeirat beschloss, den Martinszug der Grundschule Bad Neuenahr mit 1.000 Euro zu unterstützen. „Das Martinsfeuer im zentralen Kurpark hat sich als Treffpunkt für die gesamte Familie und die Bürger bewährt“, so Lindner.
Für ein noch detailliert zu planendes Bürger-Cafe/Senioren-Treff mit Beratungsmöglichkeit/Frühstücks-Meeting stellt der Ortsbeirat 2000 Euro zur Verfügung. Ortsvorsteher Richard Lindner will seine guten Kontakte zu Arbeiter-Samariter-Bund und Malteser-Hilfsdienst weiter knüpfen.