Fahnensegnung und Mitgliederrekord

Beim Patronatsfest der Ahrweiler Bürgerschützen waren besondere Fluthelfer zu Gast

AHRWEILER. TW. Keine kurzfristige Absage, kein virtuelles Treffen vor dem Bildschirm und auch keine Kombination mit der Jahreshauptversammlung: die Ahrweiler St. Sebastianus Bürgerschützen konnten endlich wieder ein Patronatsfest in althergebrachter Weise feiern, auch wenn am an allen Ecken und Enden in der Stadt noch Zeichen der Flutkatastrophe von vor eineinhalb Jahren sieht. Es muss aufwärts gehen, Normalität muss wieder eintreten, so der Tenor der Redner im Helmut-Gies-Bürgerzentrum, wo am Samstagabend einige hundert Bürgerschützen samt illustren Gästen versammelt waren. Auch der Wintereinbruch hielt sie nicht vom obligatorischen Fest zum Jahresauftakt ab, zu sehr war der Drang nach gemeinsamen Feiern. Die Moderation wurde dieses Mal von Schatzmeister Dieter Zimmermann und Chronist Matthias Becker übernommen, war Hauptmann Jürgen Knieps doch verhindert. Sie konnten erstaunlich Zahlen verkünden: Rekordzahlen. So konnten sich gleich 35 neue Mitglieder ins Seelenbuch eintragen. Die Zahl der Ahrweiler Bürgerschützen stieg auf nie dagewesene 719 an. Dieter Zimmermann sah im vollbesetzten Festsaal auch die Gründe für den starken Zuwachs der Gesellschaft: „Gerade in diesen Zeiten lechzen doch alle nach Stabilität, nach Leitplanken und gemeinsamen Werten.“ Begonnen hatte der Abend gleich gegenüber des Bürgerzentrums: in der immer noch stark beschädigten St. Laurentiuskirche fand dank der Zelebration des Ahrweiler Schützenpräses Jörg Meyrer mit Bezirkspräses Dr. Volker Malburg ein vom Männergesangverein Ahrweiler-Walporzheim mitgestaltetes Hochamt statt, bei dem die renovierten Fahnen der Schützen den neuerlichen Segen erhielten. Sie waren nach großer Beschädigung in der Flutnacht dank der Finanzierung durch die Ernst-von-Siemens-Stiftung restauriert worden.

Am Festabend im Bürgerzentrum konnten Zimmermann und Becker neben Vertretern der weiteren Schützen und Junggesellen-Gesellschaften aus Ahrweiler und Lantershofen auch eine Delegation der Schützen aus Neuss begrüßten, die nach der Flut spontan Aufräumarbeiten im Schützenmuseum übernommen hatten.

Chronist Matthias Becker bereicherte den Abend mit einem bebilderten Festvortrages und schilderte dabei den Werdegang von der Rettung selbiger der Fahnen nach der Flut über die unverhoffte Unterstützung bei der Suche nach Restauratoren und Sponsoren bis hin zur Präsentation in neuem Glanz der fertigen Fahnen beim Großen Schützenfest im vergangenen Jahr. „Unsere Fahnen sind ein historisches Kulturgut. Wir müssen froh und dankbar sein, dass durch zupackende Hände und die gute Zusammenarbeit von Blue Shield Europe, dem Museumsverband Rheinland-Pfalz und der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung diese Schätze geborgen und wiederhergestellt werden konnten, um sie an künftige Generationen weitergeben zu können“, so Becker. Der neue Bürger-Schützenkönig Jürgen Schmitz dankte in seiner ersten Patronatsfestrede für die Segnung. Schmitz widmete sich als langjähriger Tambourmajor der Bürgerschützen dem verbindenden Element der Musik „als weiteres äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit.“

Jubilare wurden geehrt

60 Jahre: Paul Knieps (Hauptmannsglied).

50 Jahre: Günther Hörsch, Jürgen Kockerols (Elitecorps), Dr. Christoph Stollenwerk (Königsglied), Josef Ulrich (Leutnantsglied), Willi Fischer (Oberleutnantsglied), Hermann-Josef Knieps (Hauptmannsglied), Kurt Kelter (Fähnrichsglied).

40 Jahre: Jürgen Appel, Herbert Engel, Gerd Ettelt, Arnulf Speckmann, Jakob Strack (Elitecorps), Phillip Koch (Leutnantsglied)