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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 40/2022
Aktuelles
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Gottfried Kinkels Reise durch das Ahrtal

Gästeführerin Ursula Jäger (5.v.l.) im Kreis der Ahrtal-Gästeführer vor dem Deutschen Haus in Ahrweiler

AHRWEILER. Die September-Fortbildung der Ahrtal-Gästeführer begab sich auf die Spuren von Gottfried Kinkel, einem Wegbereiter für den Tourismus an der Ahr. Die Gästeführer trafen sich am Blankartshof in Ahrweiler. Dort gab Gästeführerin Ursula Jäger einen kurzen Überblick über die Lebensgeschichte von Gottfried Kinkel.

1815 in Oberkassel bei Bonn geboren, hatte Kinkel schon als Kind ein inniges Verhältnis zur Landschaft des Ahrtals. Kurz vor seiner Hochzeit beschloss er, sich auf eine Wanderung durch das Ahrtal zu begeben und seine Eindrücke in einem Buch niederzuschreiben. So entstand 1846 der erste Reiseführer, der die Schönheiten des Landstrichs vorstellt.

Der Rundgang führte die Gästeführer durch das Ahrtor entlang der Ehrenwall‘schen Klinik zu einer Stelle, von der aus man einen guten Blick zum Kalvarienberg hat. Hier las Iris Söller-Münch aus Kinkels Reiseführer „Die Ahr“ zum Fluss, zu Hochwasserereignissen und den sozialen Umständen zu jener Zeit vor. Anschließend ging es durch das Obertor zurück zum Deutschen Haus, wo Kinkel sich mit seinen literarischen Freunden vom Maikäferbund aus Bonn zum „Weinchen“ und zum Austausch über das Zeitgeschehen traf.

Gottfried Kinkel hat mit seinen Wanderungen und der Veröffentlichung seines Reiseführers entscheidend zur touristischen Erschließung der Region beigetragen. Davon legt auch folgende Aussage Zeugnis ab: „Von den alten Erinnerungen bewahrt der Ort freilich außer der Kirche, dem Mauerring und dem Ratsarchiv nicht mehr viel, da die Plünderungen und Brandstiftungen der letzten Jahrhunderte allzu sehr aufgeräumt haben. Aber der freundliche und lebensfrohe Sinn der Bewohner, die überreichen Gaben der Natur aus Küche und Keller, und vor allem die herrliche Lage im mäßig weiten Fels-Tal, fesselt den Gast oft länger, als sein Reiseplan beabsichtigt.“