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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 40/2022
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Kirmes in Bad Neuenahr war Publikumsmagnet

Ortsvorsteher Richard Lindner schlug das erste Fass Bier gekonnt an.

Beim Rundgang der Politik wurde das Kamelrennen ausgiebig getestet.

Beliebt wie eh und je: die Schießbude.

Jagd auf Kuscheltiere.

Seit 42 Jahren kommt Familie Müller mit ihren Mandeln, jetzt geht es in den Ruhestand.

Früh übt sich auf dem Kinder-Scooter.

Beim Hexentanz ging es rund.

Nichts für Kalorienbewusste, aber ein Schokoherz gehört zur Kirmes.

Die Rundumschaukel Intoxx nimmt Anlauf.

Mal links herum, mal rechts herum, aber immer mit großem Tempo.

Bei Mr. Gravitiy ging schon mal die Erdanziehungskraft verloren.

Gute Stimmung im Festzelt bei der Feuerwehr.

An den Fahrgeschäften und Imbissbuden bildeten sich zum Teil lange Schlangen

BAD NEUENAHR. TW. Die Bad Neuenahrer Kirmes zog wieder die Menschmassen allen Alters an. Schon beim Auftakt am Freitag war es auf dem verkleinerten Kirmesgelände voll, ganz zu schweigen vom Festzelt der Feuerwehr, wo die Band „Jeckediz“ ein Konzert gab. Der Andrang setzte sich an den weiteren Tagen fort und bestätigte Marktmeister Dieter Krohn und sein Team, die nach Krohns Worten einen „ordentlichen Mix“ an Schaustellern hinbekommen hatten, um dem Ahrtal eine bunte Kirmes zu bieten. Weil sich der Rummel in diesem Jahr auf den Moses-Parkplatz beschränkte, waren es gegenüber früheren Jahren rund 20 Geschäfte weniger, die die Gäste mit ihrem Angebot lockten. Zu erleben und zu verzehren gibt es dennoch genug. Für die Kinder standen Karussells und ein Mini-Scooter bereit. Traditionelle Kirmesgeschäfte, wie Los- oder Schießbuden waren dicht belagert. Geworfen werden konnten Bälle in Schatzkisten oder auf Dosenpyramiden, Pfeile wurden auf Luftballons gezielt. Überall standen Plüschtiergreifer und lockten Kids und Jugendliche an. Beim Kamelrennen war genaues Zielen der Billardkugeln in die Wertungslöcher gefragt, damit das Kamel einen weiten Satz nach vorne machen konnte. Nur der beste Werfer konnte gewinnen.

Am meisten los war aber an den großen Fahrgeschäften. Beim „Hexentanz“ ging es für die Mitfahrer in Gondeln, die wie fliegende Hexen in ständig anderer Geschwindigkeit um eine 16 Meter hohe Flammensäule tanzten. Immer wieder über Kopf schwang sich ein paar Meter weiter die Riesenschaukel Intoxx, ehe sie in 22 Metern Höhe stand und die Gäste nach unten hingen. Daneben wirkte die gute alte Berg- und Talbahn „Beach Party“ wie ein Museumsstück, ihren Reiz hat die Bahn aber nie verloren. Für Adrenalinschübe sorgt zudem das Hoch-Rundfahrgeschäft „Mr. Gravity“. In 20 Metern Höhe ging es bei Geschwindigkeiten bis zu 100 Stundenkilometern rund. Man bekam das Gefühl, die Erdanziehungskraft zu verlieren.

Fünf Euro kostete der dreiminütige Rundflug mit Mr. Gravity, das waren 50 Cent mehr, als vor vier Jahren. An anderer Stelle wurden die hohen Rohstoff- und Energiekosten sowie der erhöhte Mindestlohn deutlicher. Drei Reibekuchen mit Apfelmus kosteten fünf Euro, Crêpes waren je nach Belegung noch teurer. Die Currywurst mit Fritten und Sauce war für sieben Euro erhältlich und Pizza und Pasta kosteten kaum weniger, als beim Italiener im Restaurant. Da zählte die Feuerwehr, bei der am Sonntagmorgen die Musikfreunde Lantershofen zu einem zünftigen Frühschoppen aufspielten, mit sechs Euro für eine Portion Spießbraten noch zu den günstigen Anbietern. Überall aber herrschte reger Andrang. Zum letzten Mal war Manfred Müller mit seiner Frau in diesem Jahr dabei. Beide gehen in Rente und haben ihren Mandelstand verkauft. Für sie gab es beim Fassanstich am Freitag Blumen als Dankeschön.

Besonders schön war es an den Abenden auf dem Kirmesplatz. Dort wurden die Kunstnebelschwaden der Fahrgeschäfte von bunten Strahlern und Blitzern stark in Szene gesetzt, überall leuchteten bunte Farben. Vor allem dank der Umstellung auf LED-Leuchten ist aber Stromverbrauch auf der Kirmes in den letzten Jahren gesunken. Für dieses Jahr, wo auch der Kirmesplatz kleiner ist, rechnete Elektriker Matthias Odenkirchen mit einem Gesamtverbrauch von 8.000 Kilowattstunden, was in etwa dem Jahresverbrauch von vier Einfamilienhäusern entspricht. Die Bad Neuenahrer Kirmes endete am Dienstagabend mir einem spektakulären Feuerwerk. Am Morgen hatten die Schausteller die Kinder einer integrativen Kindertagesstätte zum Rummelplatzbesuch eingeladen.