Für die Grundschule Ahrweiler solle die energetische Sanierung unmittelbar starten, forderten die Grünen, fanden aber keine Mehrheit.
KREISSTADT. TW. Wiederaufbau plus Fachkräftemangel plus Tagesgeschäft: auch die personellen Ressourcen der Stadtverwaltung der Kreisstadt sind endlich. Irgendwo muss einmal der Pausenknopf gedrückt werden. Aber nicht, wenn es darum geht, weitere Sanierungsfahrpläne für die kreisstädtischen Liegenschaften zu erstellen, sagen Bündnis 90/Die Grünen. Sie wollen den seitens der Verwaltung vorgeschlagenen Stopp der Erstellung weiterer Sanierungsfahrpläne um zunächst ein Jahr nicht in Gänze mittragen, zumindest die Umsetzung betreffend, scheiterten aber mit einem entsprechenden Antrag mehrheitlich im Stadtrat.
Erst im Februar habe der Rat einen grundlegenden Beschluss zum Klimaschutz gefasst, der von einer Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 ausgehe, hatte Grünen-Sprecher Wolfgang Schlagwein schon im Haupt- und Finanzausschuss vorgerechnet: „Das sind nur noch 20 Jahre. Wir reden von mehr als 30 Gebäuden und gehen einmal von drei Gebäuden pro Jahre aus, bei denen die Sanierung in Angriff genommen werden kann. Das sind zehn Jahre. Gehen wir von sechs Jahren Sanierungszeit pro Gebäude aus, sind wir im Jahr 2040 durch.“ Da sei es nicht mehr weit bis zum Jahr 2045 und Unwägbarkeiten gebe es in diesen Zeiten immer. Unterstützung erhielt die Partie nicht, denn die Argumentation der Verwaltung war deutlich.
Klimaschutzmanagerin Angela Amatulli machte nun in der Sitzung des Stadtrats noch einmal deutlich, dass jede sofortige Fortführung der Erstellung von Sanierungsfahrplänen, für die sich die Stadtverwaltung der Unterstützung durch externe Büros bedienen müsse, nur zu einer kostenintensiven Erstellung von Planungen führe, die letzten Endes in der Schublade landen würden, weil schlicht und ergreifend die personellen Ressourcen an anderer Stelle, nämlich im Wiederaufbau benötigt würden.
Dennoch nahmen die Grünen die Ergebnisse der Sanierungsfahrpläne für die Stadtbibliothek, das Rathaus, die Grundschulen Ahrweiler und Heimersheim sowie die KiTas Sterntaler Heimersheim und Ramersbach nicht nur zur Kenntnis: „Wir müssen erste Schritte machen und die Gutachten nicht auf die lange Bank schieben“, machte Andreas Owald deutlich. Jetzt könne man Erfahrungen in der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen machen, die für die weiteren Umsetzungen hilfreich seien, begründete Owald den Antrag seiner Fraktion, die zumindest bei zweien der sechs angegangenen Projekte einen Beginn der Umsetzung in diesem Jahr sehen möchte. Bündnis 90/Die Grünen schlugen explizit die Grundschule Ahrweiler und die Kita Ramersbach vor, der Antrag fand aber nur sieben Befürworter und wurde mehrheitlich abgelehnt.
Dass die Verwaltung in Sachen der energetischen Sanierung kommunaler Liegenschaften untätig sei, wie es der Antrag zumindest zwischen den Zeilen andeute, wies Bürgermeister Guido Orthen zurück. Und auch die Fraktionsvorsitzenden von SPD und CDU, Werner Kasel und Peter Ropertz machten deutlich, dass zumindest bei den kommunalen Bauten im Wiederaufbau auf neueste energetische Standards geachtet würde. Das Ansinnen der Verwaltung wurde mehrheitlich angenommen.