So soll es in der Aquathek einmal aussehen.
BAD NEUENAHR. TW. Heilwasser und Erlebnis – passt das zusammen? Eindeutig ja, sagt die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH (ABMG), die jetzt mit der deutschlandweit ersten Heilwasser-Erlebniswelt ein neues Projekt für den Kurparkbereich der Kreisstadt vorstellte. Nicht weit von dem Ort, wo einst die Trinkhalle des Kurorts stand, sollen künftig Gäste der Stadt für deren Heilprodukt begeistert werden. Das Thema „Wasser“ ist eines der großen Themen im wiederaufzubauenden Kurpark.
Die Idee kam auch im Wirtschaftsministerium in Mainz so gut an, dass sie dort als eines von zehn innovativen Tourismusprojekten zur möglichen Förderung ausgewählt wurde. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat im Rahmen des EFRE-Programms 2021 bis 2027 die Erlebniswelt einbezogen. Die Abkürzung „EFRE“ steht für „Europäischer Fonds für regionale Entwicklung“. Mit Mitteln aus diesem Fonds soll unter anderem auch die Modernisierung und Digitalisierung der touristischen Infrastruktur in Rheinland-Pfalz unterstützt werden.
Auf dem angestrebten Weg zu einem führenden Kurort benötige es neuer Impulse, um vor allem auch für neue, jüngere Zielgruppen und Familien attraktiv und erlebbar zu sein, erläuterte Dania Münch, Referentin für Gesundheitswirtschaft bei der ABMG. Im Wiederaufbau lägen Herausforderung und Chance, die touristischen Infrastrukturen neu und innovativ weiterzuentwickeln. Schon länger existiere der Gedanke, die Heilwasser-Technik grundsätzlich sichtbar und erlebbar zu machen, ergänzt Geschäftsführer Jan Ritter. „Daraus ist dann die Idee entstanden, dem für Bad Neuenahr identitätsstiftenden Thema Heilwasser eine eigene „Heilwasser-Erlebniswelt“ mit digitalem Schwerpunkt zu widmen“, so Ritter.
Das Projekt setzt sich aus drei Bausteinen im Kurpark zusammen: eine unterirdische Heilwasser-Erlebniswelt im Untergeschoss der Kleinen Bühne im Kurpark. Dort soll ohnehin flutbedingt die neue Heilwasser-Technik untergebracht werden und per Sichtscheiben sichtbar und erlebbar gemacht werden. In der unterirdischen Heilwasser-Ausstellung sollen Besuchende ihr Hintergrundwissen vertiefen und mehr über Hydrogeologie sowie Zusammenhänge von Wasserkreisläufen erfahren. Besonders im Fokus steht die heilende Wirkung von Heilwässern und besonderen Mineralwässern sowie die Sensibilisierung der Menschen für den Umgang mit der lebenswichtigen Ressource Wasser. Idee ist auch, hinter den Sichtscheiben Heilwasser-Abfüllungen zu zeigen.
Ähnlich einer Vinothek soll als zweiter Baustein im neuen Haus des Gastes an der Kurgartenstraße eine Aquathek mit angeschlossenem Trinkbrunnen Verkostungsmöglichkeiten für das ortsgebundene Heilwasser sowie für das in Flaschen abgefüllte Versandheilwasser bieten. Als Verbindungselement zwischen Aquathek und Heilwasser-Ausstellung soll der neue Brunnengarten rund um den Großen Sprudel werden. Zukünftig wird hier auch wieder die 10 Meter hohe Fontäne der Heilquelle zu sehen sein. Ganz neu integriert werden soll ein barrierefreies Armtauchbecken.
Für das Projekt wurden seitens des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums Fördermittel in Höhe von einer Million Euro reserviert. Das entspricht einer Deckung von 85 Prozent der förderfähigen Kosten.