Hohes Verkehrsaufkommen auf dem Autoscooter.
Immer was los beim Kamelreiten.
Seit Jahrzehnten ein Renner sind "Berg- und Talbahnen."
Der erste Fass Kölsch gab es umsonst, Bürgermeister Guido Orthen (r.) und Bad Neuenahrs Ortsvorsteher Richard Lindner zapften.
BAD NEUENAHR. TW. Jede Menge Trubel und gute Laune, das gab es fünf Tage lang in Bad Neuenahr zu erleben. Die dortige Kirmes zog wieder die Menschmassen allen Alters an. Schon beim Auftakt am Freitag war es auf dem Kirmesgelände voll, ganz zu schweigen vom Festzelt der Feuerwehr, wo die Band „Jeckediz“ ein Konzert mit närrischen kölschen Tön gab. Der Andrang setzte sich Samstag fort und bestätigte Marktmeister Dieter Krohn und sein Team. Beim Rundgang über Haupt- und Rathausstraße sowie den Kirmesplatz bestätigte sich: viele der Schausteller, die Bad Neuenahr seit Jahren und Jahrzehnten die Treue halten, sind nach Corona-Pandemie und Flutkatstrophe wieder da. Wie die Schaustellerfamilie Zündorf aus Euskirchen mit ihrer bayerischen Gastronomie „Alpendorf.“ Schon vor 50 Jahren bestückten sie die Neuenahrer Kirmes. Dafür gab es beim kombinierten Schaustellerempfang am Freitag von Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen ein Dankeschön und einen großen Strauß Blumen.
Auf dem Kirmesareal wurden derweil allerlei Wünsche erfüllt, und zwar für jedes Alter. Da gab es gleich mehrere Karussells und Auto-Scooter für die Kleinsten, auf denen auch Mama oder Papa schon Mal mitfahren konnten. Auf die etwas Älteren wartete der pure Nervenkitzel, vor allem bei den großen Fahrgeschäften. Wie im „High Impress“, der seine Gäste buchstäblich in alle Richtungen und dann noch in die Luft katapultiert. Da geht die Orientierung ganz schnell verloren. Das war beim „Break Dance“ nicht anders, wo 16 Gondeln selbstdrehend auf einer Platte montiert für ganz zufällige Drehungen, die nicht vorhersehbar sind, sorgen. Hier kann der Gast durch geschickte Verlagerung des Körpergewichts Einfluss auf die Fahrt nehmen. Immer rund wie bei einem Scheibenwischer fuhr der Gast auf dem Hip Hop Dancer, auf und ab kutschierte er in der Mini-Achterbahn „Ring Racer.“ Seit Jahrzehnten dabei und aktuell wie eh und je: Auto-Scooter oder Berg- und Talbahn, die vor allem für Geschrei unter den Mitfahrenden sorgt, wenn die Fahrt rückwärtsging. „Das ist total klasse“, freuten sich zwei 16-jährige Mädels, die es nach dem Aussteigen gleich wieder an die Kasse zog, um neue Fahrchips zu kaufen.
Zwischen den Fahrgeschäften warteten Schießbuden, Entenangeln oder Wurfbuden mit ihren Angeboten. Seit gefühlten Ewigkeiten war auch in diesem Jahr der Andrang beim „Kamelreiten“ groß, an den Greifautomaten versuchten kleine und große Kinder, ein Plüschtier zu ergattern.
Nicht fehlen durfte zudem die Verpflegung. Es duftete auf dem gesamten Kirmesplatz nach Süßem oder nach Herzhaftem. Es gab Backfisch, Wurst, Steaks oder Nierengulasch. Es warten Nudeln und Frühlingsrollen, für Leckermäuler gibt es Zuckerwatte oder gebrannte Mandeln, Softeis und riesengroße Knabberherzen. An den mobilen Kneipen waren auch Cocktails oder Weine zu haben, aber auch ein großes Angebot an alkoholfreien Drinks.
In diesem Jahr sorgten Mitarbeiter eines Security-Unternehmens für ein sicheres Gefühl bei den Kirmesbesuchern. Die Frauen und Männer hatten das Geschehen im Blick und stimmten sich mit der Polizei ab. Erstmals gab es auch eine Haus- und Platzordnung mit Verhaltensregeln, die Verbot, mit alkoholhaltigen Getränken die Kirmes zu besuchen. Auch hatte der Sicherheitsdienst das Recht, Taschenkontrollen durchzuführen und Platzverweise auszusprechen.
Weitestgehend ausgeblieben ist das befürchtete Verkehrschaos, sind doch neben der Haupt- und Rathausstraße als Kirmesplatz zahlreiche weitere Straßen in Bad Neuenahr aufgrund von Baumaßnahmen unpassierbar und auch von der A61 kommen aufgrund baustellenbedingter Staus Fahrzeuge ins Ahrtal.