Hutenmeister Heiner Fuhs (9.v.l.) und Ehrengäste.
Bürgermeister Guido Orthen hatte auch schlechte Nachrichten dabei.
AHRWEILER. TW. Herbst und Winter sind in Ahrweilers Altstadt auch Zeit der Hutenfeste. Huten heißen die Straßen, die von den vier Stadttoren zum Ahrweiler Marktplatz führen. So heißen aber auch die Innenstadtquartiere rund um die Straßen, deren Tätigkeiten heute vor allem in der Seniorenbetreuung und der Aufrechterhaltung der Gemeinschaft stehen. Jede Hut hat ihre Schutzpatronin und feiert auch deren Gedenktag. So tat es nun auch die Hutengemeinschaft der Oberhut, deren Schutzpatronin die heilige Ursula ist. Wichtiger Teil eines Hutenfestes ist der Frühschoppen, zum einen als Treff der Gemeinschaft, zum anderen als Informationspool. Denn dort berichten Vertreter des öffentlichen Lebens über ihre aktuellen Projekte, blicken zurück und nach vorne. Dabei haben sie nicht nur gute Nachrichten dabei, wie Bürgermeister Guido Orthen den Mitgliedern der Oberhutgemeinschaft im vollbesetzten Ahrweinforum mitteilte. Orthens Thema seit Jahren: die Bewältigung der Flutkatastrophe vom Juli 2021 und der Wiederaufbau der kommunalen Infrastruktur, der erst jetzt so richtig angelaufen ist. Was auf die Bürger gerade im Bereich der Oberhut noch zukomme, sei fordernd. Das Stadtoberhaupt nannte dabei auch Termine, machte aber auch klar, dass diese ohne Gewähr seien. „Das hat eigentlich gar keinen Zweck“ so der Bürgermeister zur zeitlichen Eingrenzung von Maßnahmen. Was ansteht, ist vor allem die mehrjährige Sanierung der Walporzheimer Straße. Hier müsse der Kanal erneuert werden und es werde ein Sammler des Abwasserzweckverbandes gebaut. „Das wird eine Herausforderung“, so Orthen. Mit den langwierigen Arbeiten werde auch das Wasserwerk an der Walporzheimer Straße erneuert.
Der Bürgermeister ging auch auf die Parkplatzsituation ein. Die für vergangenen Woche geplante Wiedereröffnung der Marktgarage haben wegen noch ausstehender Prüfungen verschoben werden müssen, der provisorische Parkplatz an der Walporzheimer Straße müsse sukzessive einem Baulager weichen, das Provisorium an der Friedrichstraße bleibe erst einmal bestehen. Auch, weil man vom Zeitplan des Wiederaufbaus der Carl-von-Ehrenwall-Allee derzeit abweiche. Daher sei für die Errichtung einer 600 Meter langen Prallwand nun ein zweites Bohrgerät geordert worden. Es gebe aber auch Fortschritte. So werde die Bachemer Brücke als erste im Innenstadtbereich wiedereröffnet, und zwar Mitte 2026. Die Ahrweiler Grundschule und die Erich-Kästner-Realschule plus seihen weitestgehend wiederaufgebaut, der Spatenstich zum neuen Feuerwehrhaus in Ahrweiler finde im ersten Quartal des kommenden Jahres statt und am anstehenden Reformationstag werde der Ahrtorfriedhof seiner Bestimmung übergeben.
Auch Dekan Peter Strauch brachte traurige Nachrichten mit. So werde die profanierte Piuskirche zum Jahresbeginn 2026 abgerissen. „Alle gedachten Alternativen zur Erhaltung scheiterten an der Finanzierung“, so Strauch. Die geplante Neueröffnung der Rosenkranzkirche am dritten Advent müsse ebenfalls verschoben werden, aber zur Christmesse an Weihnachten solle das Gotteshaus wieder erstrahlen. Derzeit stehe dort im Innern ein Gerüst, und das bis Mitte November. Hier werden auch Höhenführungen angeboten Strauch lud die Oberhutgemeinschaft daher ein, „den Neuenahrer mal aufs Dach zu steigen.“
Ahrweilers Ortsvorsteher Ferdi Heuwagen hielt sich mit Rechenschaftsberichten zurück und berichtete lieber von seinen Winzerfesterlebnissen, die Vertreter der Schützen dankten für die Unterstützung bei deren Traditionen, Burgundia Hannah Schoohs und das Prinzenpaar der Karnevalisten überbrachten Grußworte, während Hutenmeister Heiner Fuhs für eine demnächst freigeschaltete Whatsapp-Gruppe der Hutengemeinschaft warb, hier werden sogar Schulungen für Senioren angeboten, die noch ihre Probleme mit den neuen Medien haben.
Chronist Armin von Ameln hatte zum Auftakt des Frühschoppens zunächst einen ausführlichen Blickt auf das abgelaufene Vereinsjahr gehalten und so manches noch einmal in Erinnerung gerufen.