Am TWIN ist nur noch jedes zweite Tiny-House bewohnt.
BAD NEUENAHR-AHRWEILER. TW. Immer noch leben 108 flutbetroffene Menschen in Mini-Wohnungen, teils Tiny-Häuser, teils Wohncontainer. Bis zum Jahr 2025 sollen die Anlagen zurückgebaut werden. „Wir sind nun erstmals in der Situation, mit einer sukzessiven Auflösung der Standorte zu beginnen, um die Flächen ihrer ursprünglichen oder neu angedachten Nutzung zuzuführen“, so der Erste Beigeordnete Peter Diewald in der jüngsten Sitzung des Stadtrats, der der Auflösung der Standorte zustimmte. Die jetzigen Nutzer sollen möglichst in Wohnungen auf dem freien Wohnungsmarkt vermittelt werden. Noch leben 91 Erwachsene und 17 Kinder in den Behelfswohnungen. Im Rathaus ist man sich der Wohnraumknappheit in Bad Neuenahr-Ahrweiler bewusst und will versuchen, gemeinsam mit den betroffenen Bewohnern gute Lösungen zu finden.
Im Bereich des Apollinarisstadion stehen auf dem Westplatz noch 48 Wohncontainer, 32 davon sind noch belegt 40 Personen wohnen dort. Diese Fläche soll als erstes aufgelöst werden. Auf dem Parkplatz am Schwimmbad TWIN sind noch sieben der insgesamt 18 Tiny-Houses belegt, in Heimersheim leben noch in neun von 22 Häuschen Flutopfer und in Ramersbach stehen fünf der 23 Holzhäuser leer.
Nun soll zunächst die Fläche am Stadion wieder der ursprünglichen Nutzung als Sportanlage zugeführt werden. Flutbedingt gebe es immer noch zu geringen Raum für sportliche Betätigungen, so Diewald. Zudem gebe es für die im Eigentum des Landes befindlichen Wohncontainer laut der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zeitnah anderweitige Verwendungsbedarfe.
„Der weiterhin bestehende Wohnbedarf der Betroffenen soll und kann durch Umzüge in andere Notunterkünfte gedeckt werden“, so die Stadtverwaltung.
Zeitliche Zielsetzung sei dabei, das Apollinarisstadion bis Ende Januar „freizuziehen“. Doch auch die anderen Notunterkünfte – ursprünglich allesamt auf maximal ein Jahr geplant – gelte es in der Folge wieder für ihre angedachten Nutzungen freizubekommen. Dies sei auch geboten, da die Rückkehr der Menschen in ein „normales Mietumfeld, verbunden mit deutlich höherer Eigenverantwortlichkeit“, bei zunehmender Dauer eher problematischer werde. Daher plane die Stadt, den Standort „Parkplatz Twin“ bis August 2024 und den Standort „Im Bülland“ bis Februar 2025 aufzulösen. Beim Standort „Ramersbach/Auf der Höhe“ könnte man, je nach Entwicklung und im Falle weiterer Bedarfe, eine Pachtverlängerung bis Ende 2025 anstreben, um die Anlage als Angebot für fortbestehende Bedarfe vorzuhalten, die im Rahmen der angespannten Wohnraum- und Wohnbausituation weiterbestehen könnte.