Titel Logo
Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 45/2023
Hauptthemen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Abschied nach zwei Jahren und vier Monaten

Einige des Teams rund um Gabriele Kramer-Mix (vordere Reihe, 1. v. l.) und Petra Monreal (vordere Reihe, 2.v.l) sowie Alex Seul von der Möbelausgabe (4.v.r.) und Gerd Bolig (r.).

Hilfsgüterausgabe sowie Möbelausgabe im alten Pfarrsaal Heimersheim schließen die Pforten

HEIMERSHEIM. BST. Aus der Not der Hochwasserkatastrophe geboren und mit viel Engagement und Herzblut bis jetzt weitergeführt: die Hilfsgüterausgabe in Heimersheim. Nun, am 31. Oktober, nach mehr als zwei Jahren fand die letzte Güterausgabe im alten Pfarrsaal statt, verbunden mit einer kleinen Feier mit open End. Die Verantwortlichen hatten sich dazu aus persönlichen Gründen entschieden. Viele Flutbetroffene, die hier vielfältige Hilfe erfahren haben, aber auch Helfer der ersten Stunde von nah und fern sowie Vertreter einiger Hilfsorganisationen ließen es sich nicht nehmen, noch einmal vorbeizuschauen. So gaben sich Mitglieder des ASB, die benachbarte Elektroseelsorge, Udo Heimermann und weitere Mitglieder der Heimersheimer Hochwasserhilfe sowie eine Abordnung der AHRche und der Pompi Express die Klinke in die Hand, die sich bei dieser Gelegenheit für den tollen Einsatz und die gute Zusammenarbeit bedankten und Präsente überreichten. Auch der Heimersheimer Ortsvorsteher Jürgen Saess gab sich die Ehre und hob in einer Ansprache nochmals die unermüdliche Hilfsbereitschaft des Teams rund um die Initiatorinnen Gabriele Kramer-Mix und Petra Monreal hervor.

Petra Monreal erinnert sich: „Angefangen hat alles als Kleiderkammer in der Turnhalle der Heimersheimer Grundschule, wo auch viele Flutbetroffene damals notdürftig untergebracht waren. Das war eine schlimme und intensive Zeit. Schon da wurden nicht nur Kleider und Wäsche verteilt, sondern auch mal ein Auto organisiert und was sonst zum Leben gerade benötigt wurde. Als die Turnhalle wieder für den Sport zur Verfügung gestellt werden musste, konnten wir glücklicherweise die Räume des ehemaligen Altenheims St. Vinzenz beziehen. Hier stand viel mehr Platz zur Verfügung und wir konnten die Sachen besser sortieren. Die Hilfsbereitschaft von außen riss nicht ab, wir bekamen immer wieder viele schöne und nützliche Sachen. Ein tolles Team fand sich hier zusammen, rund dreißig Helfer wechselten sich in der Ausgabe ab. Immer mit Rat und Tat dabei Gerd Bolig, der viele Anlieferungen entgegennahm, anpackte und half, wo Not am Mann war und nicht zuletzt für die gute Laune sorgte. Dann mussten wir vor einem Jahr das Altenheim auf Weisung des Trägers verlassen und fanden im dahinterliegenden Pfarrsaal einen neue Unterkunft, dort, wo auch Alex Seul die Möbelausgabe betrieb, die nun auch schließt. Mit kleinerem, aber immer noch feinem Angebot konnten wir hier mit Alex zusammen weiter wirken und sind ihr dafür sehr dankbar.“ Und Gabi Kramer-Mix fügt hinzu: „Uns war es immer wichtig, dass wir nicht nur materielle Hilfe leisteten, sondern auch Ansprechpartner und Zuhörer waren und einen Ort zum Ausruhen und Krafttanken boten. Auch zwischen uns haben sich neue Freundschaften entwickelt. Und die Dankbarkeit der Menschen hat uns viel gegeben.“

Am letzten Tag gab es im Pfarrsaal Kaffee und Kuchen, Pizza, Gegrilltes und sogar einen Zuckerwattestand wurde organisiert, gespendet von Helfern und Betroffenen. Und auch etwas Livemusik erklang. Noch bis spät in die Nacht wurde geklaaft und sich an viele Erlebnisse erinnert.