Ortsvorsteher Stefan Hübinger und Ex-Ortsvorsteher Rudi Frick legen am Ehrenmal an der Gimmiger Kapelle den Kranz nieder
Ortsvorsteher Heppingen Klaus Kniel bei der Begrüßung auf dem Friedhof Heppingen
Ortsvorsteher Jürgen Saess und Hans-Jürgen Juchem bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Friedhof Heimersheim
BAD NEUENAHR-AHRWEILER.GW. Seit 1950 ist der Volkstrauertag in Deutschland ein staatlicher Gedenktag, an dem an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen erinnert wird. Auch in den östlichen Stadtteilen Gimmigen, Heppingen und Heimersheim wurden Gedenkfeiern abgehalten. In Heimersheim begrüßte der Ortsvorsteher von Lohrsdorf, Hans-Jürgen Juchem, neben dem Ortsvorsteher von Heimersheim Jürgen Saess, Bürgermeister Guido Orthen auch Abordnungen der Feuerwehr und Schützengesellschaft sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger: „Heute am Volkstrauertag 2022 gedenken wir wieder der Opfer von Krieg und Gewalt. Väter, Söhne, Brüder, die in den beiden Weltkriegen gefallen sind oder in Kriegsgefangenschaft gestorben sind, aber auch die vielen zivilen Opfer, die durch Kriegshandlungen oder auf der Flucht ihr Leben lassen mussten - allen diesen Toten gilt unser Andenken. Wir gedenken all derer, die unter der Gewaltherrschaft Opfer ihrer Überzeugung oder ihres Glaubens wurden, und all derer, die getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten oder einer anderen Rasse zugerechnet wurden. Wir halten unser Gedenken für die Opfer unserer Stadteile: Heimesheim, Ehlingen, Lohrsdorf und Green. Diesen Opfern wurde hier ein Ehrenmal geschaffen - ihre Namen sind hier vor uns in Stein verewigt.“
Unter dem Eindruck der schrecklichen Erfahrungen zweier Weltkriege war "Nie wieder Krieg!" über Generationen hinweg das fundamentale Ziel europäischer Einigungsbemühungen. „Spätestens seit Anfang 2022 haben wir jedoch erlebt, wie diese Hoffnung auf eine europäische Friedensordnung zerbrochen ist. Als Russland mit dem Angriff auf die Ukraine erneut das Völkerrecht und alle Regeln der Nachkriegsordnung in Europa gebrochen hat“, so Juchem. „2022 müssen wir Bilder aus der Ukraine sehen, von denen wir gehofft hatten, dass sie sich gerade auf unserem Kontinent niemals wiederholen: Menschen, die vor Bomben in U-Bahnschächte fliehen, die sich an der Grenze von ihren Familien trennen oder gar für immer Abschied nehmen müssen.“
Juchem erinnerte aber auch an die große internationale Hilfsbereitschaft für die Ukraine. Juchem schlug eine Brücke zur Ahr-Flutkatastrophe in 2021. „Ich habe heute schon viel von Krieg gesprochen. In meinen vielen Gesprächen habe ich bis heute oft zu den Ausmaßen dieser Heimsuchung gehört „Das war wie Krieg, nur ohne Bomben und Granaten“. Jeder Krieg ist einer zu viel und oft sieht man - sehen wir - den Entwicklungen nur ohnmächtig zu. Die Hoffnung, dass Vernunft, Einsicht oder Menschlichkeit die Oberhand gewinnen, wird leider immer wieder enttäuscht. Und doch, viele Menschen engagieren sich im Kleinen, opfern Zeit und Geld, um Bedürftigen zu helfen. Dieses Engagement können auch wir unterstützen, indem wir unseren Beitrag leisten zum Abbau von Hass, Angst und Misstrauen. Auch in unserem persönlichen Umfeld, im täglichen miteinander haben wir die Gelegenheit, Zeichen zu setzen. Eine hilfreiche Hand, eine freundliche Geste oder nur etwas Zeit um zuzuhören - all dies kann zu einem Mehr an Friedlichkeit beitragen - und dies ist etwas, was wir uns alle nicht nur für die vor uns liegende Weihnachtszeit wünschen sollten.“
Die Ortsvorsteher Jürgen Saess und Hans-Jürgen Juchem legten den Gedenkkranz ans Ehrenmal auf dem Friedhof Heimersheim. Jürgen Saess sprach anschließend die Verabschiedungsworte.