Das Feuer des Feuermeisters 2023 wird hoch über den Weinbergen aufgebaut
Bestes Schaubild der Ahrhöde Jonge - "Stadtgeschichte lebendig halten - 75 Jahre Heimatverein“
Schaubild der Adenbachhut - „70 Jahre Hutenvorstand unter Marias Schutz"
Schaubild der Oberhut - „Unsere Bilder auf Euren Reben, Dank Euch Winzern Tradition erleben“
Schaubild der Niederhut - „5 € für 'nen Pin und ein Glas ist nicht drin ?“
AHRWEILER. (KG) Alle Jahre wieder - Die Rotweinmetropole Ahrweiler stand am Samstag, 11. November, ganz im Zeichen der traditionellen Martinsfeuer. Alljährlich ist die einzigartige Tradition des Ahrweiler Martinsfeuer- und Schaubilder-Wettkampfes der Junggesellenvereine der vier Ahrweiler „Huten“ zu erleben. Einheimische Zuschauer wie auch immer mehr Gäste von nah und fern werden angelockt, um dieses flammende Spektakel zu bestaunen.
In den vergangenen Wochen waren die Vorbereitungen für diesen Tag DAS Thema für viele in der Stadt, die Junggesellen hatten seit Wochen mit ihren Schanzenmännchen das Reisig für die Feuer gesammelt und gebunden, es wurde an den Holzgestellen für die Schriften und Bilder gesägt und geschraubt und in der letzten Woche begannen die Aufbauarbeiten von Baugerüsten und Holzgestellen für die Bilder und Schriften in den Weinbergen rund um Ahrweiler.
Die Plätze im Stadtgebiet, von denen man alle Feuer und Schaubilder sehen kann, sind begrenzt. Die meisten Zuschauer sammeln sich seit Jahren auf dem für den Verkehr gesperrten Platz vor der Feuerwehr. Scharen von geführten Besuchern und Ahrweiler Bürgern wanderten darüber hinaus am späten Nachmittag in die Weinberge, um von dort das Spektakel zu erleben. Überall wartete man mit Spannung, ein Knistern lag über Ahrweiler, als mit Glockenschlag um 17.30 Uhr die Junggesellen zunächst ihre vier Martinsfeuer entfachten, die mit ihren rund 20 Metern Höhe weithin sichtbar sind. Auf dem Kanonenturm im Kanonenwall hat man den besten Blick auf alle Feuer und Schaubilder, hier versammelten sich ab 17.15 Uhr der Martinsausschuss, um ihren Vorsitzenden Klaus Mührel sowie eine fachkundige Kommission, um gemeinsam zu bewerten, ob in den Weinbergen alles nach den in diesem Jahr leicht überarbeiteten Bewertungskriterien abläuft. Von 17.30 Uhr bis 17.45 Uhr müssen die Feuer mindestens zehn Minuten gleichmäßig hell brennen.
Im Anschluss wurden um 17.50 Uhr von den vielen Helfern in den Weinbergen zigtausend Pechfackeln der Schaubilder angezündet, die nach den neuen Regeln in der Zeit von 17.50 Uhr bis 18.05 Uhr für zehn Minuten bewertet werden. Die „Ahrhöde Jonge“ (Ahrhut) hatten wieder einen breiten Schriftzug „Stadtgeschichte lebendig halten - 75 Jahre Heimatverein“ aufgebaut und daneben konnte man die Silhouette von Ahrweiler und das Stadtwappen erkennen. Die Junggesellen der „Ovvehöde Jonge“ (Oberhut) bedankten sich bei den Winzern mit ihrem Schriftzug „Unsere Bilder auf Euren Reben, Dank Euch Winzern Tradition erleben“ und zwischen den beiden Schriftbändern im Weinberg konnte man im Schaubild eine große Rebe über den erleuchteten Weinstockreihen erkennen. Die Adenbachhut hatte sich mit ihrer eigenen Hutengemeinschaft beschäftigt, und den Schriftzug „70 Jahre Hutenvorstand unter Marias Schutz"“ sowie die Silhouette ihrer Schutzpatronin Maria in den Weinberg projiziert. Das Schaubild der „Niddehöde Jonge“ (Niederhut) bestand aus einer kritischen Anmerkung zu den neuen Regularien des Ahrweiler Weinfests mit dem Schriftzug „5 € für 'nen Pin und ein Glas ist nicht drin?“, optisch unterstützt durch die Silhouette des vom neu gegründeten Vereins „Ahrweiler Weinwochen e.V.“ ausgegebenen Pins.
Aber auch in der Stadt leuchtete es. Ab 18.30 Uhr zog der lange Laternenumzug der Kindergarten- und Schulkinder mit ihren Eltern und Lehrern vorbei an vielen Zuschauern durch die festlich beleuchteten Straßen innerhalb der Stadtmauern. Zwei Musikgruppen begleiteten den Zug, angeführt von St. Martin, hoch zu Ross bis zur St. Laurentius-Bücherei, wo auf die Kinder der Martinsweck wartete.
Gegen 19.30 Uhr waren auf dem Marktplatz die Gesänge und Sprüche der konkurrierenden Junggesellenzüge zu hören. Der „Chef“ des Martinsausschusses, Rektor Klaus Mührel verkündete vom Balkon die Sieger der beiden Wettbewerbe. Der Sieg beim Martinsfeuer ging dieses Mal an die „Ovvehöde Jonge“ um ihren Schultes Justin Büch, der den Silberteller vom 1. Beigeordneten der Stadt Peter Diewald überreicht bekam und sich auf dem Balkon kräftig feiern ließ. Der zweite Platz ging an die „Niddehöde Jonge“, die auch bei der Schaubildbewertung den zweiten Platz erringen konnten. Der Sieg in dieser Konkurrenz ging an die „Ahrhöde Jonge“. Pastor Jörg Meyrer übergab oben auf dem Balkon die Kupferplatte an Niklas Eudenbach und unten auf dem Marktplatz war die Freude schier grenzenlos. Es war für alle Beteiligten und Zuschauer wieder ein denkwürdiger Martinstag in der Rotweinmetropole.