Guido Mombauer (l.) begrüßt Peter Jansen als neues Vorstandsmitglied.
BAD NEUENAHR. TW. Bei der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins „Zukunftsregion Ahr“, der sich als Verein zur Begleitung von Aktivitäten des Wiederaufbaus und der Vernetzung der maßgeblichen Akteure sieht, wurde das Vereinsjahr 2023 abgeschlossen. Mit Peter Jansen konnte der Verein um seinen Vorsitzenden Guido Mombauer zudem ein achtes Vorstandsmitglied gewinnen.
Auf der Sitzung berichtete Geschäftsführer Christoph Klötzer den rund 100 anwesenden Mitgliedern und Gästen auch zum Stand der aktuellen Vereinsaktivitäten. Neben Einzelprojekten, wie Regionalpatenschaften mit weiterführenden Schulen zu MINT-Fächern oder der Standortkampagne AWstark mit verschiedenen Partnern aus der Wirtschaft widmet sich der Verein derzeit vor allen Dingen drei großen Themen:
Ahrtal-Zentrum für Fachkräfte
Hier will der Verein Zukunftsregion Ahr dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken, neue Kräfte für die Region gewinnen und ihnen ein umfassendes Angebot zur Ansiedlung im Ahrkreis bieten. Dazu kooperiert der Verein unter anderem mit IHK, Jobcenter, Handwerkskammer oder Dehoga. Mit diesen und weiteren Partnern wird derzeit die Machbarkeit der Ideen geprüft. Das Ahrtal-Zentrum für Fachkräfte möchte sich als zentrale Anlaufstelle für Betriebe und künftige Mitarbeitende verstanden wissen. Stützpunkte der Arbeit neben der Personalvermittlung und -akquise sind Aus- und Weiterbildung, Relocation Service für Arbeiter aus dem Ausland, die Vernetzung vor Ort und die Darstellung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das Land Rheinland-Pfalz hat bereits Unterstützung zugesagt, ein entsprechender Fördermittelantrag ist in Arbeit. Offizieller Projektstart soll der 1. Januar 2025 sein, wobei die Umsetzung dieses Ahrtalzentrums schrittweise erfolgen soll. Zunächst plant der Verein eine erste Pilotphase.
Dokumentation und Erinnerung
Die Frage, ob eine zentrale Stätte zur Dokumentation der Flutkatastrophe vom Juli 2021 gewünscht ist, steht im Raum. Möchten das die Bürger in der Ahrregion überhaupt? Und wenn, was soll eine solche Stätte enthalten? Nicht nur diese Fragen werden im entsprechenden Arbeitskreis des Vereins Zukunftsregion Ahr erörtert. Es geht auch um den Einbezug der individuellen und persönlichen Thematik des Gedenkens. Dazu fragt sich der Verein, wo der beste Standort für eine zentrale Stätte zur Dokumentation der Flutkatastrophe ist und welche Kosten entstehen. Gibt es einen Betreiber oder Investoren? Aktuell sind diese Fragen offen, auch wenn es eine Vielzahl von Initiativen gibt. Nach diversen Arbeitskreissitzungen entschied sich der Verein, keinen eigenen Vorschlag zu machen. Vielmehr stehe die Moderation der Diskussion unter aktiver Einbeziehung der Bürger im Vordergrund.
Innovation und Zukunftsfähigkeit
Ein Arbeitskreis beschäftigt sich mit freiem Denken im Wiederaufbau uns darüber hinaus, sammelt Ideen für neue Projekte und will auch gescheiterten Vorhaben eine zweite Chance geben. es geht im Detail um Mobilitätskonzepte, Energieversorgung, Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Tourismus oder die Stärkung der regionalen Identität. Hierfür trifft sich der Arbeitskreis regelmäßig und versucht, die Vereinsmitglieder zur Beteiligung zu bewegen.