In der Adenbachhut haben sich die Junggesellen damit abgefunden, nicht auf vorderen Plätzen zu landen.
Die Ahrhut feierte die Schutzpatroninnen aller vier Huten.
Das Siegerbild der Niederhut feierte den Heimatverein.
Aus der Oberhut gab es ein Fackelspalier für Karnevalsprinz Milan I.
AHRWEILER. TW. In Ahrweiler ist das Martinsfest Anziehungspunkt für Tausende Schaulustige. Denn an diesem Abend wetteifern der vier Junggesellen-Vereine darum, wer das schönste Martinsfeuer hat und das schönste Fackelschaubild präsentiert. Erst werden die Feuer gezündet, die zehn Minuten möglichst störungsfrei stehen sollen und vom Martinsausschuss bewertet werden. In diesem Jahr konnten die Junggesellen aus der Oberhut um ihren Schultes Justin Büch den Titel verteidigen, Zweiter wurden die Jungs aus der Ahrhut.
Die Menschen aber strömen in erster Linie wegen der Schaubilder in die Rotweinmetropole. Diese „schreiben“ die Junggesellen mittels Fackeln auf großen Gerüsten in die Weinberge. So entstehen in wochenlanger Arbeit überdimensionale Schriftzüge und Bilder, auch sie müssen den Martinsausschuss überzeugen.
Den Sieg errangen die „Niddehöde Jonge“, sie erinnerten daran, dass der Heimatverein Alt-Ahrweiler vor 20 Jahren begonnen hatte, mit den Schulkindern Fackeln aus Zuckerrüben zu basteln, die ausgehöhlt werden. Augen, Mund und Ohren werden hineingeschnitzt, Haare angeklebt und der entstandene „Knollekopp“ verziert und beleuchtet. „Dank Heimatverein und Martinsausschuss haben wir als Pänz Knolleköpp geschnitzt. Heute bauen wir Schaubilder“, war da zu lesen. Die, die also seinerzeit fleissig Fackeln aus Rüben bastelten, sind heute für die großen Fackelbilder im Weinberg verantwortlich. Zu sehen war neben dem Schriftzug das Bild des heiligen Martin zu Pferd, dahinter Kinder mit den Rübenfackeln und die Jahreszahl 2004. Für Niklas Lingen, Schultes der Junggesellen der Niederhut, gab es Riesenbeifall, als er die Kupferplakette des Siegers in den Himmel streckte.
Auf Platz zwei fand sich die Ahrhut wieder. Sie stellte in diesem Jahr die Schutzpatroninnen der vier Huten, die heiligen Ursula (Oberhut), Katharina (Niederhut), Barbara (Ahrhut) und Maria (Adenbachhut) dar, die ihre Hände schützen über eine stilisierte Straße mit kleinen Häusern und einem Tor am Ende darstellten. In den Himmel über Ahrweiler schrieben die Ahrhöde Jonge den Text: „Wie jede von ihnen Tag und Nach ihre eigene Hut bewacht.“
In der Oberhut zeigte man sich in diesem Jahr besonders stolz, dass mit dem „Ovvehöde Jong“ Milan Kacavenda einer von Ihren mit eigener Junggesellen-Karriere Tollität der Ahrweiler Karnevals-Gesellschaft (AKG) geworden ist. Mit ihrem Schaubild erinnerten die Ovvehöde Jonge an einen der närrischen Paragraphen von Prinz Milan, der bei seiner Proklamation anordnete, „dass der Junggesellenverein Ovvehöde Jonge bei meinem Tollitätenabend am Karnevalssamstag, mich mit einem Gewehrspalier, in voller Montur, in das Helmut-Gies Bürgerzentrum hereinpräsentiert.“ Entsprechend schrieb der Verein nun „§8 För dich stonn mer Spalier Prinz Milan I. 2024“ und malten einen der Orden des Prinzen in den Weinberg. Der zeigt einen Totenkopf mit Narrenmaske und zwei Gitarren und weist auf Milans Verbundenheit zur Band „Brings“ hin.
Sarkasmus war schließlich in der Adenbachhut angesagt. Die zündeten erst einmal die Schrift „70 Jahre Addemech“ mit einem halben Adenbachtor an und ergänzten das Tor wenige Minuten später um einen halben Pokal mit einer „4“ darin. Dazu flammte der Spruch „Letzter werden wir auch ohne Mühe“ auf.