Immer der spannendste Moment: Der neue Prinz, Michael I. (Holzem), klettert aus dem Sack.
Eine tolle Performance - Prinzessin Finja und ihre Adju Esila Uz rockten die Bühne.
Kinderprinzessin Finja Sarina (Nonn) mit Adjutantin Esila Uz
HEIMERSHEIM. BST. Zuerst die kleine Tollität, dann die große und dazwischen etwas Programm – nein, das wird diesem Abend nicht gerecht, denn die Närrischen Landskroner vermochten es einmal mehr einen überraschenden, unterhaltsamen und sehr charmanten Sessionsauftakt zu bieten – und das vor allem dank der Bühnenpräsens der kleinen und großen Akteure aus den eigenen Reihen.
Pünktlich um 18.33 Uhr wurde die Sitzung in der voll besetzten Landskroner Festhalle durch den neuen Kindersitzungspräsidenten Lasse Magnus Held eröffnet, welcher seine „Feuertaufe“ sehr gut meisterte.
Besonderes Highlight war die neue Kinder-Showtanzgruppe „Traumtänzer“. Die Mädels in blau-silbernem Glitzer-Outfit setzten ihr Thema „Weltall“ in bezaubernder Weise um. Dann ließ die KG, nach Verabschiedung des Kinderprinzenpaares Valentina I. und Prinz Fynn I. die neue junge Tollität aus dem roten Sack: Prinzessin Finja Sarina I., 11 Jahre alt, aus dem knatschjecken Hause derer zu Nonn. Mit ihrer gleichalten Adjutantin Esila Uz an der Seite repräsentiert sie nun für ein Jahr die kleinen Jecken von Heimesche. Beide gehen aufs Are-Gymnasium und teilen die Begeisterung fürs Turnen, Singen und Tanzen. Nach Verlesung der Regierungserklärung legten die beiden Mädels eine beachtliche Tanz- und Gesangsdarbietung aufs Parkett und die anfängliche Aufregung war komplett verflogen. Beide bekamen auch Zuspruch und Glückwünsche ihrer beiden „Vorgänger“, dem Kinderprinzenpaar, das vor 25 Jahren an ihrer Stelle stand. Sascha Becker und Vanessa Krämer (geb. Prior).
Um 20 Uhr kamen dann die „Großen“ zum Zuge. Nach Einzug und Begrüßung sowie Darbietungen des Spielmannszugs und der Tanzenden Truppe heizten die Schäl Pänz dem Publikum mächtig ein. Bürgermeister Guido Orthen hatte zum 75. Jubiläum der KG ein Geldgeschenk der Stadt mitgebracht, wobei Sitzungspräsident Wolfgang Krupp bekanntgab, dass erst das karnevalistische 77. Jubiläum groß gefeiert werde. Es erfolgte die Ehrung langjähriger Mitglieder, bevor die mehrfach ausgezeichnete Showtanzgruppe „Meninas“ aus Westum einen mitreißenden Auftritt mit viel Herz absolvierte. Auch für die Lachmuskeln war gesorgt mit „Et Lisbeth“.
Der scheidende Prinz Manfred IV (Rothe) nutzte seine Abschiedsrede um noch einmal zu unterhalten und auch einiges aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Als Requisiten dienten ihm ein Koffer, in den die nicht mehr nötigen Accessoires seines Prinzenamtes geräumt wurden, ein Flippchart, auf dem seine Session in Bildern präsentiert wurde und jede Menge Röschen für die vielen Freunde und Helfer, die ihm seine Session zu einer unvergesslichen Zeit gemacht hatten. Für Adju Georg „Schorsch“ Möhren gab es nur lobende Worte, wenn auch mit einem Augenzwinkern. Er habe sogar alle Speisen vorgekostet und die Damen auf der Bühne probegebützt um seinen Prinzen zu schützen.
Seinem Nachfolger gab Prinz Manfred mit auf den Weg, dass er sich mindestens 20 Paar weiße Handschuhe und nochmals zehn rechte Handschuhe anschaffen solle, da er selbst bei jedem Termin mindestens einen, meistens den rechten, verloren habe. Und die Zuhörer in der Landskroner Festhalle erfuhren zur allgemeinen Erheiterung auch, wie kompliziert es sich dank der langen Strumpfhose gestaltet, wenn „Ihre Tollität“ mal für kleine Prinzen muss.
Und am Ende bekam das Publikum noch ein Ständchen auf der Ukulele, bevor Prinz Manfred mit seinem Trolley die Bühne für seinen Nachfolger freimachte.
Nach einer Pause wurde es spannend, als sich alles, was die KG zu bieten hat, auf der Bühne versammelte inklusive des noch verhüllten neuen Prinzen. Und dann, vom Sitzungspräsidenten Wolfgang Krupp ausgerufen, entstieg, auch zur Überraschung vieler seiner Familienmitglieder, Michael I. (Holzem) dem roten Sack. Der 46-jährige Dachdeckermeister ist bereits seit 1993 im Funkencorps Rot Weiß Heimersheim aktiv. Was doch seltener vorkommt: Der Vater folgt dem Sohn in die Tollitäten-Fußstapfen, war dieser doch als Fynn I gerade 2023/ 24 Kinderprinz in Heimersheim. Und auch dieser Prinz plauderte gleich aus dem familiären Nähkästchen: Nur seine Mutter habe etwas geahnt und er musste sie, zu Stillschweigen verpflichtet, das erste und einzige Mal