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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 50/2022
Wirtschafts-Info
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Vorteile für Gast und Einwohner kommen bald aufs Smartphone

Die digitale Kundenkarte für Gäste und Einwohner soll bald kommen.

Die digitale AhrtalCard soll die mehrere Vorteilskarten ablösen - Kreisstadt will den ersten Schritt weg von den Papier-Karten machen

BAD NEUENAHR-AHRWEILER. TW. Gästekarte, Kulturkarte, Vorteilskarten für Klinikgäste – die Kundenbindung im Ahrtal ist nicht gerade übersichtlich. Da sind andere Feriendestinationen mit ihren digitalen Angeboten schon einen ganzen Schritt weiter. Ein Weg, auf den sich der Ahrtal-Tourismus ebenfalls schon machte. Dann kam die Flut und es gab wichtigeres. Nun aber wird der Weg hin zur digitalen Ahrtal-Card wieder aufgenommen. Als einen ersten Schritt empfahl der Haupt- und Finanzausschuss dem Stadtrat einstimmig die Einführung der digitalen Gästekarte Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Beauftragung der Verwaltung mit der Umsetzung, die sich hierfür der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH bedienen soll. Für das Anschaffungsjahr 2023 werden dabei rund 75.000 Euro fällig, in den Folgejahren betragen die Kosten der Umsetzung jeweils rund 30.000 Euro.

Es ist ein erster Schritt zur AhrtalCard. Denn längst ist klar, dass die Ausgabe einer physischen Papier-Gästekarte an die Gäste nicht mehr zeitgemäß ist. Nur eine digitale Bereitstellung solcher Kundenbindungskarten als PDF, Wallet-Datei oder App wird den Erwartungen der Gäste mittlerweile gerecht. Dabei ist die Erfassung eingelöster oder wahrgenommener Leistungen unter Verwaltungs- und Marketingaspekten unerlässlich. Nur so kann nachvollzogen werden, wo die Interessen der Übernachtungsgäste liegen und welche Leistungen tatsächlich und in welchem Maße in Anspruch genommen werden. Zudem kann anonymisiert erfasst werden, welche tatsächliche Wertschöpfung von Gästen vor Ort ausgeht.

Christian Senk stellte die Pläne zur AhrtalCard im Haupt- und Finanzausschuss vor. Demnach soll die neue Karte die Wünsche der Einwohner und Gäste gleichermaßen berücksichtigen. Als Nebeneffekt soll der Gast die Scheu verlieren, ins Katastrophengebiet zu reisen. Erhältlich sein soll die Karten als PDF zum Download, als Progressive Web App (PWA) oder als physische Karte mit QR-Code. Wer beispielsweise die App vor seinem Urlaubsantritt schon auf dem Smartphone hat, kann bereits die kostenlose Anreise mit der Ahrtalbahn, aktuell dem Schienenersatzverkehr, nutzen.

Einwohner und Ahrtal-Liebhalber können sich Jahreskarten kaufen, Übernachtungsgäste erhalten die Karten durch Zahlung des Gästebeitrags und Tagesgäste können Tageskarten erwerben, die es bei den Gastgebern im Tal, auf ahrtal.de oder bei den Tourist-Informationen geben wird. Somit soll es künftig nur noch eine Kundenbindungskarte geben, die sogar Synergien zur Grüncard hat. Schon jetzt sind Gäste- und Kulturkarte mit der Grüncard vernetzt. Unterm Strich erhofft sich der Tourismus nicht nur, dass die Vielzahl von Angeboten gebündelt wird, auch eine Generierung zusätzlicher Nachfrage mit einer Steigerung der Wertschöpfung sind Ziele der AhrtalCard. Sie soll eine längere Aufenthaltsdauer und eine verstärkte Bindung an das Ahrtal bewirken. Auf der anderen Seite sollen die touristischen Angebote gestärkt werden.

Senk sieht genau jetzt vor dem Hintergrund der Tourismusstrategie Rheinland-Pfalz 2025 den richtigen Zeitpunkt für die Entwicklung hin zur AhrtalCard. Dem Ahrtal-Tourismus wurden Mittel auf dem ReStart III Fördertopf zugesagt und dank der „Landesförderung Digitalmanager“ konnte der Ahrtal-Tourismus mit Matthias Rausch einen Digitalmanager als Verstärkung bei der Umsetzung gewinnen. Zu seinen Aufgaben gehören soll in einem ersten Schritt die Einführung der digitalen Gästekarte für Bad Neuenahr-Ahrweiler, der die Programmierung der PWA durch eine Agentur als nächster Schritt folgen soll. Nun ist der Stadtrat gefragt, in seiner Sitzung am 19. Dezember die Digitalisierung der Gästekarte auf den Weg zu bringen. (wbe)