Ganz oben auf dem "Wunschzettel" der Touristiker steht auch ein Skywalk im Silberberg.
BAD NEUENAHR-AHRWEILER. TW. Der Ahrtal-Tourismus hat sich schon ganz kurz nach der Flutkatastrophe auf den Weg gemacht, den am Boden liegenden Tourismus wieder auf die Beine zu stellen. Schnell konnten die Touristiker dafür das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium als Unterstützer gewinnen. In der Folge wurden mit allen Beteiligten Ideen entwickelt. Jetzt gibt es erste „Wunschzettel“, wie es Ahrtal-Tourismus Geschäftsführer Christian Senk im Hinblick auf das anstehende Weihnachtsfest ausdrückte. Nun geht es aber auch um Zustimmung und die Mittel für erste Planungen und Machbarkeitsstudien. Im kreisstädtischen Haupt- und Finanzausschuss stellte die Spitze der Tourismusorganisation die ermittelten Leitprojekte für Bad Neuenahr-Ahrweiler vor, die sich nicht ausschließlich auf den Bereich der Stadt beziehen.
„Aus Sicht des Ahrtal-Tourismus gab es hier nur eine Möglichkeit: Auf zu neuen Ufern!“, blickte Senk noch einmal zurück auf den Start zur Erarbeitung eines nachhaltigen Tourismuskonzeptes 2025, dass im vergangenen Juni unter Mitwirkung aller mit dem Tourismus in Verbindung stehender fertiggestellt wurde. Aus einer Liste mit rund 90 Projekten wurden sechs Impulse für die Kreisstadt identifiziert, die nun mit den verschiedensten Kooperationspartnern vorangebracht werden sollen. Dabei steht ein Doppelprojekt in luftiger Höhe an der Spitze der Empfehlungen: der Bau einer Hängebrücke im Bereich der Bunten Kuh bei Walporzheim, die Ahrsteig und Rotweinwanderweg verbindet sowie die Errichtung eines Skywalks im Bereich des Ahrweiler Silberbergs, praktisch in den Weinberghöhen über der Römervilla. Die Gutachter des Kölner Instituts ift, dass die Erarbeitung des Tourismuskonzepts begleitete, sehen hier den größten Hebel für die Attraktivierung des Tals und die Schaffung eines Alleinstellungsmerkmals, betonte Christian Senk. Auch die in zahlreichen Workshops beteiligten Akteure aus Hotellerie, Gastronomie und Weinwirtschaft haben diese Projekte eindeutig favorisiert. Nicht nur das: die Förderfähigkeit für diese Projekte wurde bereits vom Wirtschaftsministerium bestätigt. Demnach kann der Ahrtal-Tourismus den Förderantrag kurzfristig auf den Weg bringen. Der Haupt- und Finanzausschuss empfahl dem Stadtrat einstimmig die Zustimmung und geht von einer mindestens 90-prozentigen Förderung aus. Als städtischen Anteil für eine Machbarkeitsstudie soll der Rat 30.000 Euro in den Haushalt einstellen.
Auf die eigenen Fahnen hat sich die Stadt auch ein weiteres Leitprojekt, nämlich die Ahr-Thermen geschrieben. Über deren Zukunft will der Rat am Donnerstag im Rahmen einer Sondersitzung beraten. Ebenfalls ein Leitprojekt: ein Flutmuseum, möglicherweise angesiedelt in der St. Pius-Kirche, die als Gotteshaus nicht mehr aufgebaut wird. Eine solche Gedenkstätte könnte auch Teil der Idee eines „International Crisis Center Ahr“ (ICCA) sein, für das die Kreisverwaltung bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat. Hier sollte nach Ansicht des städtischen Ausschusses auch der Kreis die Federführung übernehmen. Die weiteren Leitprojekte könnten in die Hände der Ahrtal- und Ahrsteigkooperationen gegeben werden: die Aufwertung vorhandener Wander- und Radwege, konkret Ahr-Radweg, Rotweinwanderweg und Ahrsteig durch neue Schleifen sowie die dortige Schaffung von Rastplätzen unter Einbeziehung des Themas „Wasser.“