Das Team des Traumahilfezentrums.
AHRTAL. Vor zwei Jahren hat die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, das vom Land Rheinland-Pfalz finanzierte Traumahilfezentrum in Trägerschaft der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik eröffnet. Am 1. Dezember 2021 nahm das multiprofessionelle Expertenteam unter der Leitung von Dr. Katharina Scharping, Chefärztin der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik, seine Tätigkeit auf. Die niederschwelligen Beratungsangebote umfassen Einzel- und Gruppenberatungen, Fortbildungen, Vernetzungsmöglichkeiten für Erwachsene, Kinder und Jugendliche, Betroffene und Helfende. Alle Angebote sind kostenlos. Das zweijährige Bestehen ist ein Anlass für Rück- und Ausblick. Gesundheitsminister Clemens Hoch dankt aus diesem Anlass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des THZ. Vom ersten Tag an war das Team des THZ konfrontiert mit der unbeschreiblichen Not, aber auch dem Vertrauen, der Offenheit und Dankbarkeit der Ahrtaler Bevölkerung. Vom 1. Dezember 2021 bis zum 31. Oktober 2023 fanden 3131 Einzelberatungen und 192 Gruppenangebote statt. In den ersten Monaten standen die Bewältigung akuter Traumafolgen nach der verheerenden Flutkatastrophe, die Vermittlung in Therapien und die Vernetzung der neu entstandenen Hilfestrukturen im Vordergrund der Arbeit des THZ. Auch heute suchen noch viele Menschen im Traumahilfezentrum zum ersten Mal in ihrem Leben Rat. Denn Traumafolgestörungen zeigen sich oft erst Monate nach der Traumatisierung. Außerdem gibt es Betroffene, die erst lange versuchen, das Geschehene ohne Hilfe zu verarbeiten, bis es ihnen so schlecht geht, dass sie sich auf die Suche nach Unterstützung machen. Hier ist das THZ als niederschwelliges Angebot mit einer in der Regel kurzen Wartezeit von vier bis sechs Wochen für eine Erstberatung ein guter Ansprechpartner, auch wenn es um die Vermittlung in eine weiterführende Behandlung geht.
Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen können im Bedarfsfall aufsuchende oder telefonische Beratungen durchgeführt werden. Als sehr hilfreich hat sich auch das Gruppenangebot des THZ erwiesen. In Qi-Gong und einer Anti-Stress-Gruppe können persönliche Ressourcen wieder aktiviert und Entspannung gefunden werden. Neu im Programm ist die Gruppe „Natur anders erleben“, die den Teilnehmenden die Möglichkeit der Annäherung an die seit der Flut oft sehr angstbesetzte Natur bietet.
Nach kurzer Unterbrechung hat das Traumahilfezentrum seit September 2023 wieder eine Kinder-Jugend-Therapeutin an Bord und damit weiter ein generationenübergreifendes Angebot. Nach zwei Jahren intensiver Inanspruchnahme freut sich das Team des THZ im Jahr 2024 weiter für die Bevölkerung da sein zu können.
[Quelle: Pressemeldung Traumahilfezentrum im Ahrtal]