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Stadtzeitung Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ausgabe 8/2023
Aktuelles
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Super Stimmung bei der Ahrweiler Möhnensitzung

Prinzessin Ingrid I. zu Gast auf der Möhnensitzung

Viel Popcorn gab es beim Kinosketch.

Acht Frauen begeistern Ahrweilers jecke Wiewer

AHRWEILER. Auch im 44. Jubiläumsjahr ist es den Aktiven der Ahrweiler Möhnen wieder einmal gelungen, einen Saal voller Frauen den Alltag vergessen zu lassen. Pünktlich um 14.11 Uhr hieß es von Frank Heinen, der wie jedes Jahr die Möhnen gekonnt musikalisch begleitete: „ Empfangen Sie mit mir die Ahrweiler Möhnen!“ Und gleich ging es los! „ Mir sin widder do!“ tönten die acht Damen vollmundig zur Musik von Brings.

Mit den Kleinen Funken der AKG, die wie in jedem Jahr den Anfang machten, startete das Programm. Die kleinen Tänzerinnen und Tänzer zauberten ein Strahlen in die Gesichter. Danach lauschte das Publikum Resi Weber, die als Swingtanz-Begeisterte mit einem Swingerclub telefonierte und erst spät ihren Irrtum bemerkte. Ein Verwechslungstelefonat, das hervorragend in Szene gesetzt für viele Lacher sorgte. Im Anschluss hieß es dann von Uschi Stark als Arzt: „Der Nächste bitte!“ Die Patientin Doris Schwertel hatte nur eins im Sinn: Sie wollte sich ständig freimachen, was den armen Arzt an die Grenzen seines Nervenkostüms führte. Etwas für das Auge gab es mit der Showtanzgruppe Bachemer Merle. Ihr diesjähriges Motto: „Mir Merle blieve stets in Schwung, oos jeckes Hätz, dat hält uns jung!“ Und man konnte sehen, dass das Motto der Wahrheit entsprach: Schließlich suggerierte das Kostüm, dass da alte Damen in kurzen Röckchen von graumelierten Herren durch die Luft gewirbelt wurden. Eine schwungvolle tänzerische Darbietung mit gekonnten Hebefiguren. Der nächste Sketch wartete schon: Beim Treffen zweier Freundinnen erzählt eine von ihrem neuen Job als Produkttesterin. Was sie wohl testen soll? Allerlei verdächtige Geräusche kommen aus dem Schlafzimmer, aber am Ende war es doch nur . . . ein Lockenstab! Eine freche Darbietung von Kirsten Sebastian und Christine Leifeld.

Den Abschluss der ersten Halbzeit bildeten wie immer die Jecken Höhner Iris Söller-Münch, Gaby Fabritius und Doris Schwertel mit einer Klatsch- und Schunkelrunde. Diesmal mit Liedern von den Höhnern. Die verdiente Pause wurde beendet durch die Erkennungsmelodie von 20th Century Fox, und schon entführten sechs Möhnen ins Kino. Eine Darbietung völlig ohne Text, aber durch die gekonnte Darstellung der agierenden Personen nicht minder lustig. Und so gab es frenetischen Applaus für die stummen Kinobesucherinnen Renate Fischer, Gaby Fabritius, Doris Schwertel, Iris Söller-Münch, Resi Weber und Uschi Stark, die Frank Heinen in Stummfilmmanier sehr schön musikalisch begleitet hatte.

Die sogenannten „Vulkanelfen“, die sich als Männerballett aus Niederzissen entpuppten, boten den Damen wieder etwas fürs Auge. Mit viel Rhythmus wurden die Ahrweiler Besucherinnen in die Weiten des Weltalls entführt. Danach hatte sich Besuch aus St. Anna angesagt: Lisbeth Kreienkamp, alias Doris Schwertel, betrat mit ihrem Rollator und in Trauerkleidung die Bühne. „Ja, sie sei in Trauer“, so startete ihre urkomische Rede über ihre Männer und über das englische Königshaus. Am Ende stimmte das gesamte Publikum lautstark in das Lied „Es gibt ein Leben nach dem Tod“ von den Bläck Fööss ein und beklatschte stehend diesen herrlicher Vortrag, der mit einer Rakete belohnt wurde. Nicht minder lustig folgte jetzt ein eingespieltes Team: Renate Fischer und Gaby Fabritius als Lore und Maria. Die beiden Stewardessen, die bedingt durch Corona ihren Beruf nicht ausüben konnten, hatten sich stattdessen die Zeit mit Sport vertrieben, was sie jetzt dem begeisterten Publikum vorführten. Im Anschluss an diese Darbietung wurde Renate Fischer von Obermöhn Iris für 25 Jahre treue Mitgliedschaft geehrt. Eine Mitgliedschaft, die sich mit nur drei Worten beschreiben ließe: Spielen, Nähen, Basteln! Mit dem Spielmannszug, den Mittleren und Großen Funken sowie der Stadtgarde besuchte Prinzessin Ingrid I. (Derra) mit ihrer Adjudantin Dagmar (Platz) die Bühne der Ahrweiler Möhnen. Es startete ein regelrechtes musikalisches und tänzerisches Feuerwerk. Die Möhnen mussten jedoch noch den närrischen Paragraphen erfüllen, den die Prinzessin verfügt hatte: Die Möhnen sollten ihr zu Ehren das Lied „Denn mir sin kölsche Mädcher“ aufführen. So sangen und schunkelten also die acht Gastgeberinnen und zeigten stolz ihre „Spetzebötzje“: Paragraph erfüllt! Obermöhn Iris überreichte der Prinzessin noch eine von Renate Fischer gefertigte Möhnentasche als Dankeschön für ihren Besuch. Den Abschluss der Sitzung bildetet diesmal nicht ein gemeinsamer Tanz aller Möhnen, sondern auf besonderen Wunsch der Obermöhn Musik und Bewegung zu zwei speziellen Frauenthemen: Wechseljahre und Cellulitis. Im ersten Teil wurde Uschi Stark während ihres Weinseminars köstlich sichtbar von einer Hitzewallung heimgesucht, während drei singende Hitzeflämmchen (I. Söller-Münch, G. Fabritius, D. Schwertel) sie umkreisten. Zum zweiten Thema marschierten alle Möhnen als Gymnastikgruppe auf und sangen und turnten gegen „die Dellen im Bein“. Ein herrlich komischer Seitenhieb gegen Frauenwehwehchen! Der Saal turnte fleißig mit und alle waren sich einig: „Das war eine höchst gelungene Sitzung! Gut gemacht, ihr Möhnen!“