"Weltenbummler" Horst Rehorn war wieder einmal im Hohenlohe-Saal des Aßlarer Heimatmuseums im Werdorfer Schloss zu Gast und entführte sein sehr zahlreiches Publikum an die Loire. 2014 entstanden bei einer Fahrradtour entlang des wildromantischen Flusses herrliche Bilder, die zusammen mit den Erläuterungen des Referenten einen vielfältigen und interessanten Abend ergaben. Claudia Duchscherer vom Vorstand des Vereins für Heimatgeschichte hieß die Gäste passend zum Thema mit "Bonsoir, Salut" willkommen und äußerte ihre Vorfreude als Frankreichfan, der sich gerne an Reisen mit ihrer Familie in die Bretagne und die Normandie erinnert. "Erste Eindrücke habe ich in Angers als Jugendliche gewonnen, als wir das erste Mal mit der Klasse dort waren, mit dem Zug in Paris am Gard du Nord ankamen, eine aufregende Reise erlebten und die vielen Schlösser an der Loire uns sehr beeindruckten", so Duchscherer zur Einführung.
Mit einem kleinen Rundkurs in Paris, für den von der Ankunft am Morgen im Gare de L'Est bis zur Weiterfahrt nach Orleans vom Gare d' Austerlitz noch einige Stunden blieben, startete der Reisebericht. Der Place de la Republic, die typischen Stände an der Seine, Notre Dame, Place de la Concorde, dem Eiffelturm und viele weitere Sehenswürdigkeiten waren ein passender Anfang für den Ausflug entlang der Loire mit ihren insgesamt 42 Schlössern von Sully bis zur Mündung in Le Baule-Esoublac und Saint-Nazaire. "Mit dem Rad reist man langsamer, aber umso intensiver", erzählte Rehorn, der am Liebsten im Zelt übernachtet, in kleinen Cafés frühstückt und Land und Leute kennen lernt. "Orleans, die bedeutende Stadt mit wunderbaren Kathedralen, lässt einen den Mut der Baumeister bewundern", so Rehorn, der aber auch immer wieder die Loire selbst in ihrem ursprünglichen Bett in den Blickpunkt stellte. Mit den typischen Booten und Uferpromenaden, der lässigen Atmosphäre, den typischen Häusern, nimmt sie jeden Reisenden gefangen. Bis zur Mündung hat Horst Rehorn weit mehr als die "normalen" 400 Kilometer zurück gelegt, liegen die Schlösser doch nicht immer direkt an der Reiseroute. Wunderbare Architektur, herrliche Gärten und immer wieder große Namen, die von den Herrschern angezogen wurden, wie Leonardo da Vinci, bestimmen das Bild und lassen die historischen und kulturellen Highlights bis zum Atlantik genießen. Über Blois und Amboise ging es nach Tours, wo jedem gleich der Heilige Martin einfiel. Müßig, alle Ziele zu nennen - Horst Rehorn wusste mit seinen Bildern und Erzählungen ein Stück Frankreich zum Leben zu erwecken, das schöner nicht sein könnte. Insgesamt hat die Loire eine Länge von 1006 Kilometern und ist der Größte der in den Atlantik mündenden Ströme Frankreichs.