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Asslar - Die Woche
Ausgabe 10/2024
Gestaltung Innenteil Seite 3
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Vereine und Verbände

Am Wochenende wurde auf dem Speicher geräumt, um Schäden am Dach aufzuspüren.

Ein imposanter Balken trägt jetzt die Treppe.

Hier können auch die Stadtteilbewohner ihre Ersterwähnung nachschlagen.

Überall warten neben weiteren Arbeiten auch schon Sachen für die Neugestaltung.

V.l. Markus Nehmer (Kassierer des Heimatvereins), Christian Jünger (Bauamt), Oliver Krämer, Christian Schwarz, Alexander Kleber und Jan Schmerer beim Rundgang im Fürstenzimmer, wo bald wieder Trauungen stattfinden können.

Das Heimatmuseum der Stadt Aßlar im Werdorfer Schloss ist weit über die Region hinaus bekannt. Vom Verein für Heimatgeschichte 1980 Werdorf liebevoll aufgebaut, eingerichtet und mit kreativen Ideen immer weiter entwickelt, wurde in mehr als vier Jahrzehnten eine Menge bewegt. Es gelang immer wieder auch neue Mitstreiter zu finden, das Vorstandsteam verjüngte sich und Hand in Hand geht es weiter. So war es jetzt auch möglich, in konstruktiver Kooperation mit der Stadt Aßlar schwere bauliche Mängel zu beheben. Am Montag trafen sich alle Beteiligten, um sich den Stand der Dinge anzuschauen. "Eigentlich wollten wir nur zwei Räume umgestalten und haben das Bauamt der Stadt mit dazu genommen, um eine Chance auf neue Farbe und ein ökologisch-nachhaltiges Lichtkonzept zu haben", erläuterte der Vorsitzende des Heimatvereins, Alexander Kleber. Deshalb war das Museum während des Sommers geschlossen. Dann taten sich erhebliche Baumängel auf und in einem riesigen Projekt wurde alles angepackt. "Wir sind dankbar für die schnelle und unbürokratische Kooperation mit der Stadt", so Kleber. Vieles ist schon saniert, gerade wird der Speicher geräumt, um Schäden am Dach aufzuspüren, dessen Reparatur das lange Ziel ist. Zur Whiskynacht am 13. April soll zumindest eine Teilöffnung möglich sein. Ab April sollen auch wieder Trauungen im Fürstenzimmer möglich sein und der Schlosskeller steht jetzt schon zur Verfügung. "Ich kann den Dank an den Heimatverein zurück geben, der schon bei der 1250-Jahrfeier von außen viel geleistet hat und jetzt auch voll hinter dem städtischen Gebäude steht", so Schwarz. Was hier in konstruktivem Miteinander bewältigt wird, ist beispielhaft. "So ein denkmalgeschütztes Gebäude hat immer was und es ist eine tolle Sache, den Heimatverein so rührig dahinter zu wissen", lobt der Bürgermeister, der das Museum in besten Händen weiß. Eine Weile durften nur zwei Personen ins Schloss und gemeinsam die Treppe betreten - jetzt dürfen sich pro Stockwerk wieder 35 Leute aufhalten. Das Problem waren Risse im ganzen Haus, Putz rieselte überall und die Treppe hatte sich gesenkt. Das war auch den Mitarbeitern des Standesamtes aufgefallen. Anfang November 2023 wurde das Ausmaß der Mängel konkretisiert, das Bauamt verständigt und sofort ein Fachmann für Statik hinzugezogen, der mit Messungen feststellte, das es keine Probleme mit der Tragfähigkeit des Gemäuers gab. Großes Problem war die Treppe, die jetzt mit einem imposanten Balken gesichert wurde. Jetzt wurde fachmännisch saniert, verputzt und gestrichen und es gibt noch immer eine Menge zu tun. "Man darf halt neben der vielfältigen Ausstellung das Gebäude nicht aus dem Blick verlieren, das doch ganz sicher das älteste Kleinod im Konzept ist", so Schwarz. "Man weiß ja nicht, was die wechselnden Nutzer vergangener Jahrhunderte mit der Bausubstanz gemacht haben", gibt Bauamtsleiter Oliver Krämer zu bedenken. Mit leuchtenden Augen erzählt Museumswart Jan Schmerer, was sich in den Räumlichkeiten so alles ändern soll. "Vor allem kommt das Schloss und seine wechselvolle Geschichte nun auch mal selbst zur Geltung und die Geschichte unseres Dorfes dazu", so Schmerer. Doch es sei noch nicht zu viel verraten - die Eröffnung nach der Sanierung wird für staunende Augen sorgen. Beim Räumen wurden einige "Schätzchen" gefunden, aber auch hochinteressante Neuigkeiten warten auf die Besucher. Gerne würden die Hobbyhistoriker auch noch mehr von den Stadtteilen einbringen. Hier werden Ansprechpartner gesucht. Doch erst einmal wird fieberhaft weiter gearbeitet, bisher wurden 91 Mini-Baustellen gezählt und es tut sich täglich Neues auf. Das zauberhafte Schlösschen wird mit großem Engagement wieder fit gemacht, danach weiter im Blick behalten und wird künftigen Generationen noch besser zeigen können, wie es in den vergangenen Jahrhunderten in der Heimat aussah, was die Menschen bewegt und wie sie lebten.