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Asslar - Die Woche
Ausgabe 11/2024
Gestaltung Innenteil Seite 2
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NABU Aßlar mit neuem Projekt

Der Aßlarer NABU-Ortsverband hat am Dienstagvormittag in Berghausen sein neuestes Projekt eingeweiht - ein Artenschutzhaus, das in luftiger Höhe einer ganzen Reihe Spezies Wohnraum bietet. "Der NABU Aßlar ist rührig unterwegs und hat nach dem geglückten Start mit Insektenhotels nun ein neues Projekt ins Leben gerufen", so Initiator Oliver Menz und nannte als Ziel, auch in anderen Stadtteilen Artenschutzhäuser zu etablieren. Rund 12000 Euro hat die rund 7 Meter hohe Konstruktion gekostet und wurde von der Firma agrofor in Wettenberg gebaut. "Durch Eigenleistung beim Aushub des Fundaments, den kostenlosen Standort auf dem Gelände von unserem Mitglied Sibylle Hahn sowie Spenden und Zuwendungen, konnten wir das Artenschutzhaus realisieren", so Menz weiter. Den größten Batzen steuerte mit 5000 Euro die Obere Naturschutzbehörde bei, die Stadt Aßlar gab einen Obolus und Wolfgang Keiner, Stefan und Valentin Huck von örtlichen Unternehmen beteiligten sich ebenfalls. "Im Laufe der Zeit wurden durch Sanierungen von Häusern die Nistmöglichkeiten für Fledermäuse und Mehlschwalben signifikant reduziert", erläuterte der 1. Vorsitzende Dr. Günter Moritz. Die Wärmedämmung verschließt jede Ritze und jeden Spalt, in denen von alters her diese Spezies ein Zuhause fanden. "Der Standort ist ideal gelagert, am Ortsrand und mit bestehenden Nestern nebenan, so dass wir ab Mai hier mit ordentlich Betrieb rechnen", führte Moritz weiter. Bürgermeister Christian Schwarz dankte dem NABU Aßlar für seine rege ehrenamtliche Tätigkeit für die Umwelt. "Ihr seid immer präsent, habt immer neue Ideen und ich finde es schön, dass auch Berghäuser Firmen mit ihrer Unterstützung ihre Verbundenheit zu ihrem Standort unterstreichen", so Schwarz. "Wir sind hier doch noch sehr ländlich geprägt und die Nähe zur Natur um uns herum, macht unser Städtchen erst lebenswert." Schwarz erzählte von den Fledermäusen, deren Anwesenheit er an Sommerabenden in seinem Hausgarten genießt: "Das ist einfach ein tolles Erlebnis!" Deshalb müsse man auch unbedingt versuchen, den Rückgang von Nistmöglichkeiten zu kompensieren, erläuterte Menz. "Wir haben hier einen Weg gefunden, das alte Kulturgut der Mehlschwalben zu erhalten." Rauchschwalben seien nur noch in der Landwirtschaft vorhanden. Das neue sechseckige Artenschutzhaus bietet je zwölf Brutkammern für Mauersegler und Sperlinge, zwölf Mehlschwalbeneinzelnester, je drei Brutkammern für Stare und Nischenbrüter wie den Hausrotschwanz, drei Fledermauskasten für Spalten bewohnende Arten sowie drei Fledermausquartiere für Hohlraum bewohnende Arten. Da das Artenschutzhaus gut sichtbar in der Nähe des Künftigen Dorfplatzes stationiert ist, haben die Berghäuser:innen einen guten Einblick, wenn der Frühling kommt und die neue Bewohner Einzug halten.