Das Frühlingskonzert hat bei der Blasmusik Werdorf gute Tradition und die Fans guter Blasmusik freuen sich auf diese Veranstaltung schon lange im voraus. Alle Formationen dieser rührigen Abteilung des Turnvereins sind dabei vertreten und vom Spielmannszug, über Saxophon- und Trompeten Ensemble bis zum Blasorchester und der Blasmusik selbst, waren am Samstagabend wieder alle bestens vorbereitet. Die Vorsitzende Yvonne Esser hieß alle Gäste in der TV-Halle willkommen, besonders die Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer. Auf das gut gelaunte Publikum wartete ein abwechslungsreiches wie hochklassiges Programm, das den stressigen Alltag vergessen ließ. Den Auftakt gestaltete das Blasorchester, in dem der Nachwuchs nach der Ausbildung seine ersten Gehversuche macht und das Zusammenspiel übt. Unter der Leitung von Hannah Esch werden hier größten Teils moderne und poppige Arrangements zum Besten gegeben. Schon bei den Highlights aus dem Film "The greatest Showman" wurde die Qualität des Orchesters deutlich, in dem viele erfahrene Musiker:innen der Blasmusik mitwirken. Die Vielfalt der Stilrichtungen reichte vom Traditional "Joshua fit the battle of Jericho" über Sweeneys "Celtic Air and Dance" und das schwungvolle "Accidentally in love" aus dem Film Shrek 2 bis zur "Cream of Clapton", mit Titeln des bedeutenden Blues- und Rock-Gitarristen. Das Trompeten- und Saxophon-Ensemble um Günther Jung wusste die positive Stimmung im Saal weiter zu führen und hatte Glenn Millers "Moonlight Serenade" ebenso im Gepäck wie Amanda McBrooms "The Rose", den altfranzösischen Gesellschaftstanz "Rigaudon" oder die traditionelle englische Melodie "All things bright and beautiful", und endete mit "Califormia dreaming" von den "Mamas and Papas". Nach der Pause war mit dem Spielmannszug und der Blasmusik unter der Leitung von Armin Lühring erst einmal Marschmusik angesagt. Bei Michael Klostermanns "Bergmannsgruß" übernahmen die Männer vom Spielmannszug den Gesang und ihr "Glückauf der Steiger kommt" sorgte für dicke Gänsehaut. Der "Laridah-Marsch", der auch im Kölner Karneval gerne gespielt wird, tat ein Gleiches und "Die kleine Garde" und das Volkslied "Das Lieben bringt groß Freud'" rissen das begeisterte Publikum mit. Auch wenn die zwölf Musikanten zusammen stolze 960 Jahre zählen, gelang es ihnen spielend, den Saal gehörig aufzumischen. Diesen Rahmen nutzten Yonne Esser und Ulrich Hahn, um Manfred Läufer nach 55 Jahren aus der Blasmusik zu verabschieden. Nach seiner Konfirmation in 1959 startete er im Spielmannszug, hat Höhepunkte wie die Reisen nach Florida, Tschechien oder Holland sowie das 75-jährige im Vorstand mitgestaltet und wird im Spielmannszug noch weiter machen. "Es hat mir unwahrscheinlich leid getan, weil es mir die ganzen Jahre sehr gut gefallen hat, doch ich bin krank und muss kürzer treten", so Läufer. Die Blasmusik um Dieter Schmidt hatte im Anschluss leichtes Spiel mit ihrer perfekt aufgespielten böhmischen Blasmusik. Die Kapelle riet "Genieß' dein Leben jeden Tag", spielte die "Polka mit Herz" und versicherte, "Im kleinen Dörfchen" ruht sich das Glück gerne aus, was die Werdorfer natürlich gerne auf ihr eigenes Dorf bezogen. Ob Weinkeller-Polka, Amsel Polkas oder "Böhmischer Traum" - jedes Stück gelang hervorragend und nachdem Dieter Schmidt für seine 25-jährige Dirigententätigkeit geehrt worden war, kam auch die vehement geforderte "Vogelwiese" zu Gehör. Mit "Gute Nacht" wünschte die Blasmusik angenehme Träume. Den Gesang hatten wie immer sehr charmant und eine echte Augen- und Ohrenweide Hannah Esch und Yvonne Esser übernommen. Zum Abschluss stand "Wir Musikanten" auf dem Programm, wofür Gesa Hahn und Denis Brück als Duo gewonnen werden konnten. "Wir Musikanten, vereint durch Spiel und Gesang, sind befreundet ein Leben lang" unterstreicht der Text den harmonisch-verbindenden Charakter schöner Melodien und ließ das Publikum stürmisch Zugaben fordern. Längst stand der ganze Saal und schmetterte bei "Dem Land Tirol die Treue" eifrig mit und auch die Vogelwiese musste noch einmal sein. Der harmonische Abend in familiärer Stimmung war damit noch lange nicht vorbei, den "Mir in Werdorf" wissen schließlich zu feiern.