Die Kita Drachennest gehörte zu den Spendenempfängern: V.l. Günter Bourcarde, Heinz-Gerhard Götz, Silvia Gombert und Siegfried Konczak.
Beim Zwitscherfest herrscht immer großer Andrang.
Die Gassehipper waren immer der Höhepunkt des Programms.
Superstimmung im Brunnen beim Backhausplatzfest.
Dicht gedrängt amüsiert sich das Publikum.
In diesem Jahr kann das Backhaus Team Klein-Altenstädten auf sein 25-jähriges Bestehen zurück blicken. Das wird natürlich ordentlich gefeiert, denn das harmonische Miteinander der Dorfbewohner stand von Anfang an im Blickpunkt der Vereinstätigkeit, die bereits anfangs der 1990-er Jahre begann. Der Backhausplatz war neu gestaltet worden und bot natürlich der Dorfjugend einen idealen Treffpunkt. Das traf nicht bei allen Nachbarn auf Toleranz und es gab Beschwerden. "Mir murre mit dene Kenn schwetze!" gab Anna Konczak, die heute zu den ältesten Mitgliedern zählt, damals den Startschuss für eine positive Entwicklung und den Beginn einer schönen Tradition. "Wir Anwohner am Backhausplatz haben uns damals mit den jungen Leuten zusammen gesetzt, um ihnen klar zu machen, dass wir nichts gegen sie haben", erinnert sich Heinz-Gerhard Götz, bis heute - mit kurzer Unterbrechung - Vorsitzender des Vereins. 1991 wurde das erste Backhausplatzfest gefeiert, das gut ankam und seither jährlich am vorletzten Augustwochenende durchgeführt. "Wir haben von Anfang an versucht alle behördlichen Vorschriften und Gesetze einzuhalten, deshalb gab es nie Konflikte", so Götz. Deshalb wurde am 29. April 1998 auch aus haftungs- wie aus finanziellen Gründen der Verein gegründet. Der Vorstand wählte immer den geraden Weg und immer waren bei Entscheidungen alle Mitglieder eingebunden. "Wir haben immer in unser Fest investiert und mittlerweile eine umfangreiche Ausstattung, die auch von befreundeten Vereinen gerne ausgeliehen wird", so Götz nicht ohne Stolz. Neben einem Festzelt für 300 Personen, gibt es eine Gulaschkanone, eine Holzbude, einen kompletten Imbisswagen, drei Pavillons, Bestuhlung, eine Beschallungs- sowie eine Beleuchtungsanlage und Vieles mehr. Das Backhausteam sieht sich als Familienverein, in dem sich alle Generationen wohl fühlen. Zweck des Vereins ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, des Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutzes, der Jugend- und Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens, des Sports und die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen. Deshalb wird das Fest schon immer für einen guten Zweck veranstaltet. So bekam das Backhaus eine neue Glocke, die örtliche Kita "Drachennest" wurde ebenso bedacht wie die Aßlarer Schulen, die Lebenshilfe, die Station Peiper, die Kinderherzklinik, das Albert Schweitzer Kinderdorf, das Kinderheim Zoar, die Aßlarer Sozialstation und die Aßlarer Bürgerstiftung, zu deren Mitgliedern der Verein zählt. Mittlerweile konnten mehr als 50000 Euro verspendet werden.
Höhepunkt der Veranstaltungen waren die Auftritte des Damen- und Männerballetts des Vereins, aus denen 2003 die "Gassehipper" wurden. Unvergessen der erste Auftritt, bei dem die Herren die "Glocken von Rom" mit Bratpfannen und Schlegeln interpretierten, die Damen als "Golden Girls" auftraten und die Kinder den "Manamana"-Song aus Mülltonnen heraus sangen. Lange bevor Schlagworte wie Integration, Inklusion oder Nachhaltigkeit in den Fokus rückten, waren sie im Verein Selbstverständlichkeit und schnell war aus dem Backhausteam eine Institution im Dorf geworden, der vom Vogelschutzverein 2004 dessen beliebtes "Zwitscherfest" anvertraut wurde, das am 1. Mai in diesem Jahr zum 41. Mal gefeiert wird. Auch beim Stadtfest ist der Verein regelmäßig dabei. 2005 wurde mit großem Erfolg das erste "Christbaumfeuer" auf die Beine, dessen Wiederholung 2006 vom plötzlichen Tod des 2. Vorsitzenden Günter Bourcarde bei der Vorbereitung überschattet wurde. "Wir sind der Burschenschaft 'Die Kietzeleu' bis heute dankbar, die uns ohne viel Aufhebens in unserer schwersten Stunde unterstützte und das Fest übernahm", so Götz. Einige Mitstreiter wie Siegfried Konczak, Manfred Frank, Winfried Schepper, Willi Weckmüller oder Istvan Ugrai sind bereits verstorben, doch das Backhausteam steht noch immer fest zusammen, mittlerweile sind die nächsten Generationen heran gewachsen und alle freuen sich auf das Jubiläumsfest, das am Gründungstag, dem 29. April, auf dem Festplatz "Im Grund", gefeiert wird. Ab 19 Uhr gibt es einen Festkommers mit geladenen Gästen und ab 21 Uhr ist das Festzelt zur After Show-Party für jedermann geöffnet. Bis dahin wird auch das neueste Projekt des Vereins fertig sein: Gerhard Götz und sein Team haben ein Spülmobil nach allen vorgeschrieben Normen gebaut, das mit Geschirr, Besteck und allem Drum und Dran bei jedem Fest zum Einsatz kommen kann.