Der gemischte Chor "Cantemus" der Chorgemeinschaft Klein-Altenstädten hatte am Sonntagabend zu einem Konzert in die katholische Kirche "Christ König", das seine Zuhörer mit bemerkenswerter Vielfalt überraschte. Die Sängerinnen und Sänger um Musikdirektor Peter-Ferdinand Schönborn hatten sich den MGV 1865 Werdorf und den MGV 1892 Burgsolms an die Seite geholt, die unter der gleichen Leitung stehen, und im vergangenen Jahr bereits an deren Standorten ein Konzert, das sich sehen lassen konnte. Beide kamen sehr gut an und auch das neuerliche gemeinsame Programm bekam viel Lob. Die 1. Vorsitzende Ann-Christin Netsch hieß das Publikum herzlich willkommen und wünschte viel Vergnügen. Die Moderatorion übernahm der Chorleiter, der seine Chöre auch miteinander mischte und auch Frau und Tochter zur Unterstützung mitgebracht hatte. Cantemus machte den Auftakt mit den Spirituals "I'm gonna sing" und "Go down, Moses" und den "Irischen Segenswünschen" und wusste trotz kleiner Besetzung mit harmonischen Klang zu begeistern. "Bei uns darf man auch im Sitzen singen, wenn man nicht mehr so lange stehen kann, und das Singen im Chor genießen", so Schönborn. Der Qualität tut dies keinen Abbruch, wie man deutlich hören konnte. Die Burgsolmser ließen mit dem altenglischen Kirchenlied "Dein Atem, o mein Gott" und "Weiß ich den Weg auch nicht" aus dem deutschen Gesangbuch aufhorchen. Die beiden Männerchöre hatten echte Klassiker parat: "Arcobaleno", den Regenbogen, der sich weit über die Welt spannt, "Die Wunder dieser Welt" und Gerd Sorgs "Der Wanderer" erinnerte an die alten Zeiten des Chorgesangs, die zunächst meist von Männern bestritten wurden. Bei dem Protestsong "Die Gedanken sind frei" (ca. 1790) durfte auch das Publikum einstimmen. "Das erste Lied", das die Nachtigall sang, ließen die Burgsolmser brillieren und das weltbekannte "Heidenröslein" rührte die Herzen. Deutlich jüngere Chorliteratur folgte mit Cantemus und den "Champs Elysée" und sehr gefühlvoll "Can you feel the love tonight" aus dem "König der Löwen". "Auf ihr Freunde in froher Runde" ließen die Herren das französische Trinklied der "Chevalier de la table ronde" erklingen, begeisterten am Klavier von Christian Koch begleitet mit "Griechischer Wein" und zum "Seemann", den die österreichische Schlagersängerin Lolita einst sang, spielte Thorsten Schiffner stilecht das Akkordeon. Passend dazu sang Cantemus den "Wellerman", der während Corona groß heraus kam und hatte auch Reinhard Mays "Freunde, lasst uns trinken" im Gepäck. Ruhiger wurde es dann wieder mit den Burgsolmsern und "Abends im Walde" und Mozarts "Abendruhe", um zusammen mit den Gastgebern und Peter Maffays "Ich wollte nie erwachsen sein" und der beliebten "Rose" von Amanda McBroom. "Kommen Sie gut nach Hause und genießen sie öfter so schöne Stunden wie heute", gab Schönborn den Gästen in die neue Woche mit.