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Asslar - Die Woche
Ausgabe 14/2024
Gestaltung Innenteil Seite 3
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Mit Horst Rehorn entlang der Donau

Die Radtour von Passau nach Wien gehört zu den Klassikern unter den Radreisen und ist nicht ohne Grund so beliebt. Hier kommt alles zusammen, was eine gelungene Radtour ausmacht: Beeindruckende Landschaften, gut zu befahrene Radwege, zahlreiche, radfreundliche Pausen- und Übernachtungsmöglichkeiten und nicht zuletzt viele kulturelle Highlights. Mit Passau und Wien liegen zwei Städte an Anfang und Ende der Strecke, die beide auf ihre ganz eigene Art beeindruckend sind. Nicht umsonst hat Johann Strauß seinen berühmten Donauwalzer komponiert, der jedem, der einmal dort war, aus dem Herzen spricht. Winzige Dörfer schmiegen sich an sonnenverwöhnte Weinberge, während in der Höhe mächtige Burganlagen und Klöster thronen. Horst Rehorn, passionierter Radfahrer, Fotograf und Berichterstatter, präsentierte jetzt seine ganz persönliche Radtour im Rahmen der Vorträge des Vereins für Heimatgeschichte Werdorf und wusste sein Publikum im Hohenlohe-Saal zu begeistern. "An beiden Seiten der Donauufer liegt viel Interessantes", so Rehorn. Die Donau ist mit einer mittleren Wasserführung von rund 6855 m³/s und einer Gesamtlänge von 2857 Kilometern nach der Wolga der zweitgrößte und zweitlängste Fluss in Europa. Am Zusammenfluss von Donau, Inn und Ilz liegt Passau - das Venedig Bayerns. Die barocke Altstadt der Drei-Flüsse-Stadt liegt auf einer schmalen Halbinsel und in Passau findet man den Dom mit der größten Domorgel der Welt. Vorbei an kleinen Klöstern radelt man nach Passau auf die Schlögener Schlinge zu - das erste von vielen Naturschauspielen! Hier wechselt die Donau scheinbar ihre Richtung. Linz, das im Jahr 2009 zur Europäischen Kulturhauptstadt gekürt wurde, Stift Melk, der Nibelungengau, die Region Wachau, das Tullnerfeld - auch für nicht allzu reisefreudige Menschen bekannte Begriffe. Als melancholisch-schön wird die Landschaft rund um den Strudengau bezeichnet, der einst als gefährliche Engstelle für Schiffe auf dem Weg nach Wien darstellte. Der sanftere Nibelungengau entlässt den Radler auf dem Weg in die Wachau. Die jahrhundertealte Winzerkultur ist bis heute an den vielen Wein-Terrassen und den Heurigen zu sehen und zu verkosten. Über das flache Tullnerfeld geht es schließlich flott nach Wien. Die Pracht der einstigen Hauptstadt des Habsburger Reiches glänzt noch heute an vielen Ecken. Die ehemalige Residenzstadt der Habsburger und Hauptstadt Österreichs beherbergt unzählige Sehenswürdigkeiten. Das majestätische Schloss Schönbrunn, den weltberühmten Stephansdom und das wichtigste Naherholungsgebiet der Einheimischen: Der Wiener Prater. Wer erinnert sich nicht gerne an Hans Moser, der so gern eine "Reblaus" sein wollte, Robert Stolz "Im Prater blühn wieder die Bäume", an Peter Alexander, der in unzähligen Filmen diese Stadt in die Herzen der Menschen brachte, und so viele weitere berühmte Menschen, Geschichten und Anekdoten. Horst Rehorns Besuch auf dem Wiener Zentralfriedhof weckte viele schöne Erinnerungen und man konnte so recht ins Schwärmen kommen. Gerne hätten die Zuhörer*innen noch weiter gelauscht und so mancher ist schon gespannt auf die nächste Radtour, die man mit dem feinfühligen "Radfahrer" erleben kann.