Titel Logo
Asslar - Die Woche
Ausgabe 14/2025
Gestaltung Innenteil Seite 5
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

hr-Sinfonieorchester in Aßlar "on Tour"

Die Grundschule in Aßlar war am Freitag die letzte von acht Stationen der diesjährigen Hessen-Schultour des hr-Sinfonieorchesters 2025. Das Projekt startete vor 17 in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk "Musik und Schule". Die gemeinsame Initiative des Hessischen Rundfunks und des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen wurde gegründet, um Brücken zwischen Schule und Konzertsaal zu schlagen und klassische Musik in den Alltag hessischer Schüler und Jugendlicher zu bringen. Die Aßlarer hatten das große Glück, dass ihre Bewerbung Erfolg hatte. "Wir freuen uns sehr darüber, weil nicht viele Erwachsene in den Genuss kommen, dieses Orchester so hautnah zu erleben, geschweige denn Kinder", so die Rektorin Barbara Ernst-Spory, von der die 45 Musikerinnen und Musikern unter der Leitung von Dirigentin Katharina Müllner begrüßt wurden. "Wir sind mit unseren rund 500 Kindern ganz sicher das größte Publikum dieser Tour." Ein Sack voller Flöhe ist sicher leichter zu hüten, doch das Kollegium kann stolz auf seine Rasselbande sein, die sich beispielhaft benahm und eifrig mitmachte. Mit dem "Lied des Toreros" aus George Bizets Oper "Carmen" fiel der fulminante Startschuss, der tosenden Applaus bekam. Der Klangkörper, der bei Ludwig van Beethovens Pastorale "Gewitter und Sturm" aus den Regentropfen-Pizzicati der Streichinstrumente zu einem mächtigen Donnergrollen der Pauken aufbrandete, die Waldhörner bedrohlich klangen und man die Blitze förmlich sehen konnte, ist wahrlich ein Gänsehauterlebnis. Tessa wurde von der Musikvermittlerin des hr-Sinfonieorchesters Anna-Dorothea Promnitz-Pyrek ausgewählt, einmal selbst den Dirigentenstab zu übernehmen. Die junge Frau wusste den Kindern eine Menge zu erzählen. Das eine Oper zum Beispiel ein musikalisches Theaterstück ist, das eine Geschichte erzählt, die traurig und fröhlich sein, in einem fremden Land spielen und auch mal ein Märchen erzählen kann. Dass der Komponist sich die Stücke ausdenkt und aufschreibt wussten die meisten schon. Von Wolfgang Amadeus Mozart wurde die Ouvertüre der "Entführung aus dem Serail" aufgeführt, die Geschichte von der Prinzessin und ihrem Diener, die auf dem Meer entführt und auf dem Sklavenmarkt verkauft wurden. Zwischendurch hatten die Kinder auchd ie Gelegenhit Fragen zu stellen. Muss man ein Cello stimmen? Ja, alle Instrumente müssen optimal miteinander klingen. Wie lange braucht man, um sein Instrument so gut zu beherrschen? Der Cellist hat mit sieben angefangen und sogar studiert, also ziemlich lange. Warum schwingt die Dirigentin die Hände verschieden? Ganz einfach: Mit der einen Hand wird der Takt geschlagen - die andere kann Einsätze geben, die Lautstärke regulieren, eben gestalten. Eine Stunde lang begeisterten Werke wie Edvard Griegs "Morgenstimmung" aus der Peer Gynt-Suite Nr. 1, Johannes Brahms "Ungarischer Tanz Nr. 1" oder ein Stück aus Händels "Wassermusik" und bewundernde Blicke gab es für die junge Bratschistin Luisa Ye, die sich vor dem großen Orchester direkt winzig ausnahm. Es wurden einzelne Instrumente mit Kostproben vorgestellt, deren großes Können bestaunt und mit dem "Mambo" aus Leonard Bernsteins "West Side Story" endete ein einmaliges Erlebnis.

"Die Erfahrung aus vergangenen Schultouren in Grund- und Förderschulen hat uns gezeigt, dass diese Art der unmittelbaren Musikerfahrung für die Kinder sehr bereichernd ist. Da es uns ein Anliegen ist, Schulen aller Schulformen zu besuchen, haben wir unser Programm und die Moderation so angepasst, dass die Bedürfnisse der jüngeren Kinder und der Kinder an Förderschulen berücksichtigt werden”, so die Moderatorin, die den Kindern ein großes Lob aussprach.