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Asslar - Die Woche
Ausgabe 15/2024
Gestaltung Innenteil Seite 2
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Weihnachten im Briefumschlag

Irene und Rainer Schatz, die seit vielen Jahren Projekte in Burkina Faso begleiten, hatten in 2023 wieder zu ihrer Aktion "Weihnachten im Briefumschlag" aufgerufen, die Ende Januar mit dem eindrucksvolle Ergebnis von 12148,11Euro beendet wurde. Im Dezember hatte Pfarrer Jean Tjendrebeogo, Ansprechpartner und Organisator vor Ort, mitgeteilt, dass 277 Schüler*innen kein Geld für das Schulessen haben, das für ein Jahr 40 Euro kostet. Somit reicht die Summe aus, um allen Kindern ein Mahlzeit zu bezahlen. Viele Aßlarer erinnern sich sicher noch an den dreiwöchigen Besuch des rührigen Pfarrers, der vor fast einem Jahr die Herzen in Aßlar bewegte. Schulen, Kirchengemeinden und Hauskreise wurden ebenso besucht, wie Bürgermeister Christian Schwarz, der Gideonbund und die Organisation Open Doors (Hilfe für verfolgte Christen). "Ein Highlight war der Besuch der Aßlarer Grundschule, wo Pfarrer Jean zwei mal von je 200 Schüler*innen begrüßt wurde", so Reiner Schatz in seinem Rückblick. Die Kinder hatten viele Fragen an den Besuch aus Afrika und zum Abschluss bildete sich eine lange Schlange und jedes Kind umarmte Pfarrer Jean. "Dies war auch für uns ein sehr bewegender Augenblick", so Schatz.

"Gehe ich vor dir, dann weiß ich nicht, ob ich dich auf den richtigen Weg bringe. Gehst du vor mir, dann weiß ich nicht, ob du mich auf den richtigen Weg bringst. Gehe ich neben dir, werden wir gemeinsam den richtigen Weg finden." Mit diesem Sprichwort aus Südafrika soll die fruchtbare Arbeit für die Kinder in Saponé und Koudougou weiter geführt werden, um ihnen alle Chancen für eine selbstständige Zukunft zu gewähren. "Die persönlichen Begegnungen sind enorm wichtig, um sich zu verstehen und die unterschiedlichen Lebensumstände zu überwinden", weiß Schatz. Pfarrer Jean hatte berichtet, dass es in Burkina Faso immer schwieriger wird, die wirtschaftlichen Verwerfungen ausgleichen zu können. Die hohen Lebensmittelpreise sind kaum noch aufzubringen. Weiterhin sind 2 Millionen Binnenflüchtlinge im Land unterwegs. Auch sie müssen verpflegt und versorgt werden. Die Militärregierung hat sich von Frankreich abgewandt. Die neuen Unterstützer sitzen jetzt im Kreml. Ob sich das auf lange Sicht auszahlt, bleibt abzuwarten. Momentan bekommt die Regierung von dort Waffen und Berater und die Sicherheitslage hat sich etwas verbessert. Trotz all dem bleibt die Sahelzone politisch sehr instabil. "Aus Koudougou erreichen uns ähnliche Nachrichten wie aus Saponé", so Schatz. Auch dort gehen die Kinderzahlen zurück. Den Kindergarten besuchen zur Zeit 85 Kinder und die Schule besuchen zur Zeit 210 Kinder.

In Saponé besuchen 564 Kinder die Schulen. 277 besuchen die Grundschule und 287 die weiterführende Schule. Der Anteil der Mädchen wächst kontinuierlich. Inzwischen sind es 297 Mädchen. "Zur Zeit betreuen wir dort insgesamt 859 Kinder." Die Familie Schatz sagt herzlichen Dank für jeden Euro - auch die Grundschule hat eifrig gesammelt. "Mit jeder Summe ermöglicht ihr uns in das Leben eines Kindes zu investieren und es gelingt dadurch seinen Lebensweg ein Stück weit zu begleiten und zu erleichtern."