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Asslar - Die Woche
Ausgabe 17/2023
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Aßlarer Vereine gründen Stammtisch

Den Grundstein legten ACV, DfG, VfB, TVA, NABU, Burschenschaften Aßlar, Klein-Altenstädten, Berghausen, Schützen, Vogelschützer, Obst- und Gartenbauer, Backhausteam, Chorgemeinschaft und Ortsbeiräte.

Im Schützenhaus in Klein-Altenstädten hieß am Freitagabend Initiator Jens Diehl-Lins zum 1. Aßlarer Vereinsstammtisch willkommen. Eingeladen hatte das Schützencorps 1878 Klein-Altenstädten die 83 Aßlarer Vereine - auch aus den Stadtteilen. Zwölf Vereine waren ebenso vertreten, wie die Ortsbeiräte aus Bermoll und Klein-Altenstädten sowie Stadtverordnetenvorsteherin Katharina Schäfer. "Gerhard Götz vom Backhausteam Klein-Altenstädten hat im vergangenen Jahr angeregt, ein Forum zu schaffen, in dessen Rahmen sich die Aßlarer Vereine gegenseitig unterstützen", so Diehl-Lins zur Entstehung der Stammtisch-Idee, die er näher erläuterte: "Die Vereine stehen seit Jahren vor den Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels - Mitgliederschwund, zunehmende Überalterung, aber auch deutlich kürzere Mitgliedschaften bewegen die Vorstände." Personal und auch Material seien für die Vereinsaktivitäten stark limitierende Faktoren geworden. "Obwohl sich die Sorgen in den Vereinen oft ähneln und man gut voneinander lernen könnte, gibt es kaum einen Erfahrungsaustausch untereinander", so der 2. Vorsitzende der Schützen, der zurzeit das "man müsste" in seinem Verein mit viel Kreativität in ein "wir machen" umwandelt. Den "frischen Wind in der Vereinsarbeit" möchte er auch in das Miteinander der Aßlarer Vereine tragen und legt dabei großen Wert auf die Beteiligung der Stadtteile. Treffen in regelmäßigen Abständen zum gegenseitigen Informations- und Erfahrungsaustausch in lockerer Atmosphäre sind angedacht. "Wir können aktuelle Themen und offene Fragen rund um die Vereinsarbeit ansprechen und haben außerdem die Gelegenheit, uns besser kennen zu lernen und zu vernetzen", erklärte Diehl-Lins. Ziel sind die Förderung des Miteinanders und die gegenseitige Unterstützung. Als Aufgabe des Vereinsstammtisches wurde zum Beispiel die intensive Nutzung des Veranstaltungskalenders auf der städtischen Homepage genannt, um Terminüberschneidungen zu vermeiden. Des Weiteren die gegenseitige Unterstützung bei Feiern, die sowohl bei der Organisation im Vorfeld, aber auch mit dem Besuch des Festes geleistet werden kann. Außerdem könnte eine Inventarliste der Ausrüstungsgegenstände der Vereine entstehen, die man sich bei Bedarf untereinander ausleihen kann, um Kosten zu sparen. "Es ist schon nicht einfach, nach zweieinhalb Jahren Pandemie die Mitglieder wieder zu motivieren, aber auch die Bevölkerung gilt es aufzurütteln, sich an der Vereinsarbeit zu beteiligen und Feste zu besuchen", so Gerhard Götz, der die Gefahr des Zerfalls der sozialen Strukturen sieht. "Es darf bei uns im ländlichen Raum nicht so wie in den Großstädten werden, wo man sich nicht kennt, Nachbarschaft keinen Stellenwert mehr hat und keine Kontakte gepflegt werden", so Götz. "Hier sind wir als Vorstände in der Verantwortung gegen zu arbeiten und vor allem den nachfolgenden Generationen vorzuleben, dass man miteinander alles bewegen kann." Als Beispiel nannte Götz das 25-jährige Jubiläum des Backhausteams, das am kommenden Wochenende gefeiert wird. "Ich danke den Burschenschaften, den Schützen und dem ACV für ihr beispielhaftes Engagement, durch das unsere Mitglieder am Freitagabend nicht schuften müssen, sondern das Jubiläum auch feiern können." Außerdem folgt der akademischen Feier am 29. April, das Maibaumstellen der Burschenschaft auf dem Backhausplatz mit anschließendem Tanz in den Mai im Festzelt am 30. April und das Zwitscherfest am 1. Mai. So erlebt das Dorf nach Jahrzehnten wieder einmal ein ganzes Festwochenende. Erinnerungen an frühere Zeiten mit vollen Kirmeszelten, Konzertsälen oder Festplätzen wurden wach.

Fazit: Die Vereinsvertreter waren sich schnell einig, dass sich schleunigst etwas tun muss und alle an einem Strang ziehen sollten, um das allgemeine Desinteresse wieder in prosperierendes "Wir-Gefühl" zu wandeln. Dafür soll das Konkurrenz-Denken weg, die "Stammtischler" tragen die gemeinsame Aufbruchstimmung als Multiplikatoren in ihre Vereine, versuchen den alten Idealismus aufzubauen und alle gehen mit offenen Augen das Problem an. "Ich finde die Idee dieses Stammtisches hervorragend und kann die Unterstützung seitens der Stadt zusichern", so Katharina Schäfer. "Es gibt zwar ganz sicher kein Patentrezept, aber miteinander können wir es schaffen!" Künftig sollen vierteljährliche Treffen stattfinden und für den 15. Juli, um 19 Uhr, im Schützenhaus, wurde der nächste Termin ausgemacht, den alle 83 Vereine nutzen können.