Nachdem der 1. Werdorfer Waldtag im vergangenen Jahr als voller Erfolg verbucht werden konnte, folgt am kommenden der 2. Waldtag, zu dem die Dorferneuerungsgruppe des Werdorfer Heimatvereins und die katholische und evangelische Kirchengemeinde Werdorf einladen. Natürlich wurden im Vorfeld auch wieder Schilder und Bänke aufgestellt und auch auf dem "Lemper Kopf", der mit 385 m über NN höchsten Erhebung in der Werdorfer Gemarkung, soll ein Gipfelkreuz aufgestellt werden. Bereits am Montag fand vor Ort unter der Leitung von Nina Bellof vom Fachbereich Natur, Umwelt, Land- und Forstwirtschaft eine Pflanzaktion statt, bei der eine Fläche erneuert wurde, von der abgestorbene Buchen entfernt worden waren. Auf dem recht trockenen und steinigen Untergrund wurden 50 Lärchen, Esskastanien und Elsbeeren gepflanzt, wobei neben dem Heimatverein auch der NABU Aßlar und die Werdorfer Burschen- und Mädchenschaft "Kwetschehoingker" vertreten waren. "Wir haben von den vertrockneten Buchen Reisighaufen angelegt, die von den heimischen Wildkatzen gerne angenommen werden", erläuterte Bellof und erklärte auch, warum keine größeren Bäume gepflanzt werden: "Durch den trockenen, festen Boden kommen erst einmal kleinere Bäumchen zum tragen, weil diese hier genügend Wasser aufnehmen können und nicht gleich vertrocknen." Das Aßlarer Team vom Forst hat auch die Waldwege wieder auf Vordermann gebracht, damit der "Lemper Kopf" bequem erreicht werden kann. "Mit solchen Aktionen können wir auch beobachten, wie die Bäume auf den Boden und die Umgebung reagieren, wie der Wald der Zukunft aussehen kann", so Bellof. Übrigens müssen im Aßlarer Wald auch 20 Prozent Nadelholz angebaut werden, um genügend Bauholz vorrätig zu halten und Holzlieferungen aus dem Osten zu vermeiden. "Bei uns erfolgt noch Einzelstammentnahme, was sehr nachhaltig ist - in den östlichen Ländern erfolgt flächiger Kahlschlag, was natürlich große Schäden anrichtet", berichtete Bellof. Man konnte also bei der Pflanzaktion bei der Fachfrau auch noch etwas lernen. Nach getaner Arbeit gab es auch noch ein kräftiges Frühstück im Wald, für das der rührige Initiator Ulrich Eckhardt, auch noch für die "Möblierung" gesorgt hatte. Als Schreinermeister weiß er natürlich um die Wichtigkeit des Waldes, die bei vielen Menschen immer mehr in den Hintergrund gerät. Deshalb liegt es ihm sehr am Herzen, mit seinem Engagement jung und alt den Wald nahe zu bringen, Informationen zu bekannten Plätzen und Walddistrikten, wie die "Zwaaboanich Aich" zu geben und mit Wegweisern die Wandermöglichkeiten zu optimieren. Bürgermeister Christian Schwarz bedankte sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz und ruft ebenfalls dazu auf, am Sonntag beim 2. Werdorfer Waldtag dabei zu sein.