"Frohe Weihnachten!", "Geruhsames Fest!", "Gesegnete Feiertage!" - das wünschten sich die Menschen nicht nur in Aßlar. Für die Aßlarer Feuerwehr um Stadtbrandinspektor Michael Pichl kam es allerdings anders und alles andere als gemütlich. Am 1. Weihnachtsfeiertag kam es in Aßlar zu einem Dachstuhlbrand, der einen mehr als sechs Stunden andauernden Feuerwehreinsatz nach sich zog. Um 14:30 Uhr wurden Einsatzkräfte der Feuerwehr Aßlar in die Hermannsteiner Straße alarmiert. Bei deren Eintreffen brannte es im Dachgeschoss eines Wohnhauses. Aufgrund der enormen Brandintensität konnte das Feuer zunächst nur von außen über die Drehleiter bekämpft werden. Eine Ausbreitung des Brandes in der engen Bebauung konnte abgewendet werden. Wegen der starken Rauchentwicklung erfolgte eine Bevölkerungswarnung mit der Aufforderung Fenster und Türen geschlossen zu halten. Um die Flammen in der Zwischendecke des Dachstuhls zu erreichen, musste eine Vielzahl von Einsatzkräften unter Atemschutz die Dachverkleidung von innen abnehmen. Aufgrund des hohen Personal- und Materialbedarfs wurden zusätzliche Einsatzkräfte aus Wetzlar und Ehringshausen hinzugezogen. Auch der Teleskopmast der Feuerwehr Wetzlar kam zum Einsatz. Die Hauptstraße in Aßlar war über mehrere Stunden voll gesperrt und auch die angrenzende Bahnstrecke Wetzlar - Siegen musste wegen der starken Verrauchung vorübergehend gesperrt werden. Insgesamt waren im Einsatzverlauf mehr als 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im Einsatz. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. "Wir bedanken uns bei allen Einsatzkräften für die gute Zusammenarbeit und bei den Anwohnern für die spontane Verpflegung!", so Pichl. Für die Bewohner, die rechtzeitig das Haus verlassen konnten, wurde noch am gleichen Tag eine erfolgreiche Spendenaktion organisiert. An Weihnachten sein Zuhause auf so dramatische Art zu verlieren - für jeden unvorstellbar.
Auch der 2. Weihnachtsfeiertag forderte die Feuerwehr Aßlar gleich mehrfach. Neben einer Ölspur in Berghausen rückten Einsatzkräfte aus Aßlar und Werdorf gegen 12:15 Uhr zu einem Verkehrsunfall auf die A45 im Wetzlarer Kreuz aus. Ein PKW war dort mit hoher Geschwindigkeit mit der Leitplanke kollidiert. Der Fahrer wurde verletzt, aber nicht eingeklemmt, die Feuerwehr nahm auslaufende Betriebsmittel auf und sicherte die Einsatzstelle ab. Noch auf der Fahrt auf die Autobahn mussten Einsatzkräfte aus der Kernstadt umkehren und erneut die Hermannsteiner Straße anfahren. Passanten bemerkten eine Rauchentwicklung am Dachstuhl eines Wohnhauses, welches an das Brandgebäude vom Vortag angrenzt. Der betroffene Bereich wurde geöffnet und kontrolliert. Die Hauptstraße musste erneut bis 16 Uhr gesperrt werden, das Dach wurde von einem Dachdecker provisorisch gesichert. Bürgermeister Christian Schwarz dankte auch im Namen aller Aßlarer den Kameradinnen und Kameraden der Aßlarer Feuerwehr für ihr unermüdliches Engagement zum Wohle der Bevölkerung, das sie ehrenamtlich jederzeit leisten. Gerade in solchen Stunden höchster Gefahr wird deutlich, wie wichtig und wertvoll eine gut ausgestattete und ausgebildete Feuerwehr ist.
Einsatzkräfte: Stadtbrandinspektor (01), Drohneneinheit, Standort Aßlar, Standort Berghausen, Standort Werdorf, Bauaufsicht LDK, Brandschutzaufsicht, Feuerwehr Ehringshausen, Feuerwehr Wetzlar, Notfallmanager DB, Polizei, Rettungsdienst.