Titel Logo
Asslar - Die Woche
Ausgabe 20/2024
Gestaltung Innenteil Seite 4
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

50 Jahre Schönbachtal

Zwei Tage lang wurde am Anfang vergangener Woche das 50-jährige Jubiläum des Seniorenzentrums "Zum Schönbachtal" in Werdorf gefeiert. Das regnerische und kalte Wetter konnte Bewohner und Gäste nicht davon abhalten, das halbe Jahrhundert gebührend zu feiern. Im Festzelt im Innenhof der beliebten Einrichtung herrschte durchgehend tolle Stimmung, alle fühlten sich wohl und es konnte mit einem umfangreichen Programm mehr als eindrucksvoll das familiäre Klima im Haus, das überdurchschnittliche Engagement der Mitarbeiter und die kompetente Besetzung der Führungspositionen dargestellt werden. Das verständnisvolle und herzliche Miteinander im Haus spiegelte sich in den Gesichtern aller wieder und die tiefe Verwurzelung mit dem Standort war ebenso spürbar. Das "Schönbachtal" ist für die Bewohner zu einem lebendigen Zuhause geworden, in dem man immer ein offenes Ohr und auch Beschäftigungsmöglichkeiten findet. Den negativen Beigeschmack des "Altersheims" von einst, aber auch das abgehobene Portfolio einer hochmodernen "Seniorenresidenz", in der oft Zeit und Geld im Vordergrund stehen, sucht man hier vergeblich. Liebevolle Pflege, herzlicher Umgang und fröhliches Lachen sind hier daheim. Ein Gottesdienst mit Pastoralreferent Michael Dörsam war der würdige Auftakt, bevor Einrichtungsleiterein Ina Weller alle willkommen hieß: "Wir haben wochenlang gewerkelt, gemeinsam die Dekoration gemacht, das abwechslungsreiche Programm organisiert und heute freuen wir uns, alle zusammen unser Seniorenzentrum zu feiern!" Dass die Wetterlage so gar nicht ins Bild passen wollte, war zwar bedauerlich, doch Corinna Küster, Leiterin der sozialen Betreuung, hatte einen Tipp: "Wir kuscheln uns ein wenig zusammen und genießen unser vielfältiges Programm trotzdem!" Los ging es mit einer Modenschau durch die Jahrzehnte und das Publikum erlebte die Mitarbeiter des Hauses mal ganz anders. Ob Hippie-Style, Fledermausärmel, Overall, Pfennig- oder Blockabsätze, Polka-Dots, Wickel-Optik, Plissée oder große Sonnenbrille - Ute Schleifers gekonnte Moderation und die passende Musik ließen viele Erinnerungen aufleben. Andreas Lammers, Geschäftsführer der Mundus Leben-Gruppe, die das Haus vor zwei Jahren übernahm, zeigte sich begeistert von der Entwicklung des Hauses in 50 Jahren, in denen Gründerin Emmi Groß, ihre Tochter Manuela und Ehemann Andreas Karl sowie Enkelin Janina mit Weitblick neue Wege gingen und das "Schönbachtal" weiter entwickelten. "Wir haben mit den vorhandenen Mitarbeitenden überlegt, wie es weiter gehen soll und es wird auch in Zukunft Veränderungen geben, doch alles im bisherigen Sinne", so Lammers, der den würdigen Rahmen nutzte und stellvertretend für alle langjährigen Mitarbeiter die Pflegedienstleitung Christina Arnold für 30 Jahre Tätigkeit auszeichnete. Bürgermeister Christian Schwarz, der mit Corona-Pandemie und Betreiberwechsel, in einer der herausforderndsten Zeiten in den näheren Kontakt mit dem Schönbachtal kam, lobte die hervorragende Kooperation: "In der über Jahre gewohnten guten Zusammenarbeit haben wir gemeinsam ein einheitliches Konzept entwickelt und die Familie Karl hat auch dafür gesorgt, dass es in der gleichen wertschätzenden und verbundenen Art weiter geht." Gemeinsam wurde mit Sekt auf die Zukunft angestoßen, bevor das Programm so richtig in Fahrt kam und bisweilen für Volksfeststimmung sorgte. Dabei mischten auch die Bewohnergruppen ordentlich mit. Im Liederkreis finden sich viele bekannte Gesichter, die Jahrzehnte in Aßlarer Chören aktiv waren, das lustige Knieballett und auch die Sitztänzer*innen brachten Schwung ins Zelt und natürlich durften auch Werdorfer Vereine nicht fehlen. Die Tanz- und Mundartgruppe "Die Hoingker" vom Verein für Heimatgeschichte war ebenso dabei wie Spielmannszug und Blasmusik vom TV und die klangstarke Gesangsgruppe "Werdanos" schloss den ersten "Feiertag" ab. Sehr gerne gesehene Gäste waren auch die ganz jungen Werdorfer aus der Kita "Pusteblume", die einen besonderen Draht zu den Bewohnern haben und diese gerne besuchen. Gleich mehrere Lieder und Singspiele wurden aufgeführt und ganz spontan zum Abschluss noch gemeinsam das "Fliegerlied" zusammen mit der Sitztanzgruppe gesungen. Die Feuerwehr hatte beim Aufbau des Zeltes geholfen. Nach der Mittagspause gab es dann noch eine Schlagerparty aus fünf Jahrzehnten und der Frauenchor Albshausen setzte dem gelungenen Jubiläumsfest einen würdigen Schlusspunkt. Die Hausgemeinschaft nimmt viele wunderschöne Eindrücke mit und hat sich sicher noch wochenlang zu erzählen.