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Asslar - Die Woche
Ausgabe 20/2025
Gestaltung Innenteil Seite 4
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Gipfelkreuz am Lemper Kopf

Schon beim 1. Werdorfer Waldtag am 3. Oktober 2024, als am Behlkopf ein Gipfelkreuz installiert wurde, stand fest: Beim 2. Waldtag im kommenden Jahr bekommt auch der Lemper Kopf, mit 385 m über NN die höchste Erhebung im Werdorfer Walddistrikt, ein Gipfelkreuz! Initiator Ulrich Eckhardt, dem als Schreinermeister der Werkstoff Holz und damit der Wald am Herzen liegt, hatte bei der 1250-Jahrfeier in der Dorferneuerungsgruppe mitgewirkt und hat viele Ideen, um seinen Mitbürgern den Wald als Naherholungsgebiet, Gesundheitsspender und Lebensraum nahe zu bringen. Im Vorfeld wurde wieder Einiges im Wald bewegt, Schilder aufgestellt, der Anker für das Kreuz gesetzt, Tisch, Bank und Waldbuchkiste aufgebaut, Restarbeiten im Wald erledigt, die Wege ausgebessert, ein Fahrdienst mit dem City-Mobil eingerichtet, und schlussendlich konnte die Dorferneuerungsgruppe im Verein für Heimatgeschichte Werdorf und die katholische und evangelische Kirchengemeinden am Samstag mehr als 100 Wander*innen begrüßen, die sich auf dem Parkplatz Kreuzbachtal unterhalb der Autobahnbrücke trafen und den Lemper Kopf erwanderten. Die Straße Richtung Grillplatz hinauf und gleich den ersten Abzweig links, der zur "Zweibeinigen Eiche" führt, die im vergangenen Jahr erneuert wurde, und immer weiter hinauf auf die Höhe wurde marschiert. Am Ziel öffnet sich noch eine Lichtung und im strahlenden Sonnenschein erwarteten die Gäste Tische und Bänke, die Feuerwehr mit ihrem Speziallöschfahrzeug und leckeren Bratwürsten und ein kleines Programm, dass Pfarrer Marcus Brenzinger mit einer kleinen Andacht begann. Pastoralreferent Michael Dörsam hatte kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen. "Höhen haben Menschen schon immer fasziniert, denn es hat ja was, oben zu stehen, in die Weite und vor allem hinab zu blicken, weil man diese Anstrengung nicht täglich auf sich nimmt, Ruhe und Einsamkeit zum Nachdenken anregen und man Gott begegnen kann", so Brenzinger. Auch hier werde ein Kreuz errichtet, nicht nur um den Punkt zu markieren, sondern auch zum Nachdenken zu animieren. "Das Kreuz verbindet zum einen Himmel und Erde, für die Gott uns die Verantwortung gegeben hat und zum anderen rechts und links die Menschen mit Gott in der Mitte", so Brenzinger. "Möge dieser Gipfel, der Lemper Kopf hoch über Werdorf, mit seinem Gipfelkreuz ein besodnerer Ort der Ruhe und des Innehaltens sein, der uns näher in die Gemeinschaft mit Gott, unseren Mitmenschen und der ganzen Schöpfung führt", endete Brenzinger und bat um den Segen für alle, die hierher kommen, um an dem besonderen Ort die Schönheit der Schöpfung zu genießen und für deren Pflege und Erhalt zu sorgen. "Liebe Gipfelstürmer", hieß Ulrich Eckhardt im Namen aller Vereine und Gruppen willkommen und erläuterte die Lage. "Wir befinden uns hier in der Region Lahn-Dill-Bergland in den Ausläufern des Rothaargebirges, dessen höchste Erhebung mit 843 m der Langenberg in NRW ist." Der höchste Berg der Stadt Aßlar ist der Adlerhorst in Oberlemp mit 435 m. "Nächstes Jahr suchen wir dann vielleicht den tiefsten Punkt oder andere schöne Plätze", so Eckhardt und dankte abschließend allen helfenden Händen der Vereine und der Stadt, die den Werdorfer Waldtag sehr engagiert begleitet und unterstützt. Bevor es an den geselligen Teil ging, wurde dann aber endlich das Gipfelkreuz an seinem Standort befestigt. Ulrich Hahn und Günther Jung sorgten mit Trompetenklängen musikalisch für einen klangvollen Rahmen. "Etz emol koa Loft holle", bat Eckhardt sein Helfer mit Wasserwaage und Akku-Schrauber in der Hand bis die ersten beiden Schrauben saßen, konnte aus seinem Werkzeugkoffer allzeit bereit auch noch einen verlorenen Bit ersetzen. Im Laufe des Mittags füllte sich dann auch noch das Gipfelbuch mit den Namen aller großen und kleinen Teilnehmern der denkwürdigen Veranstaltung. Bei interessanten Gesprächen konnte man eine Menge erfahren, wie zum Beispiel, dass ganz in der noch der Grundriss der Burg Werdorf erkennbar ist. Es gibt also noch viel zu erforschen.