Am Wochenende vor Pfingsten machten sich insgesamt rund 30 Personen aus Aßlar, Jüterbog und Saint Ambroix auf den Weg nach Fossato die Vico, der Partnerstadt im grünen Herzen Italiens, in Umbrien. Dort wird seit 1996 alljährlich am zweiten Maiwochenende mit der "Festa degli Statuti", dem Fest der Satzungen, eine Zeitreise ins Mittelalter unternommen. Im mittelalterlichen Schloss, dessen Ursprung bis auf die byzantinische Zeitepoche zurückgeht, und das seine Blütezeit unter der unabhängigen Führung von Perugia in der Zeit der freien Städte erlebte, gibt es Spiel, Spaß und Wettkampf. Die Verleihung der Stadtrechte an das malerische Städtchen am 13. Mai 1386 ist Grund genug, ein großes Fest auf die Beine zu stellen, wobei die Vertreter der Partnerstädte auf jeden Fall eines feststellten: Die italienischen Freunde verstehen es zu feiern! Die Stadtviertel Porta Nova, Porta del Castello, Porta Portella und Porta del Serrone treten in einem Wettkampf gegeneinander an, mit traditionellen Handwerkerberufen, einem historischen Umzug und bei einem Wettschießen mit einem historischen Bogen und dem Wettkampf der "Cirumella". Höhepunkt der Veranstaltung ist die Verlesung der Publicatio Statutorum, der Satzungen, mit denen Fossato die Erlaubnis erhielt, sich selbst zu regieren.
Bereits am Donnerstag waren die Franzosen am Piazzale Aßlar eingetroffen - die Deutschen kamen dort am Freitag an und schon gleich nach der Begrüßung bei den Gastfamilien ging es mit einem Mittelalterlichen Abendessen los, dem Wettkämpfe folgten und schlussendlich mit einem Auftritt der Trommler von Fossato die Tavernen eröffnet wurden. Am Samstag wurden die internationalen Freunde offiziell im Rathaus herzlich begrüßt und am Nachmittag wurde die Nachstellung antiker Handwerke und Szenen aus dem Leben im Mittelalter, Wandervorstellungen der Akrobaten des Borgo, der Compagnie dal Barbecocul und der Teufelsmusen besucht. Nach spannenden Ritterspielen gab es ein ausgiebiges mittelalterliches Festmahl, bevor die historische Prozession begann, die auf der Plaza San Sebastiano endete, wo die Akrobaten des Dorfes und weitere Gruppen ihre "Babele-Show" aufführten. Nach der Heiligen Messe am Sonntag und dem Mittagessen, gab es ein ähnliches Programm wie am Vortag, bevor am Abend zunächst die Armbrustschützen-Ausstellung Waldum im Fokus stand und in den Gärten von San Benedetto das Ciurumella-Rennen stattfand. Dem Abendessen folgte dann den Trommlern, die Verlesung der Stadtrechte. Angefüllt mit vielen positiven Eindrücken der jüngsten Aßlarer Partnerstadt, machten sich die Partner wieder auf den Heimweg und freuen sich nun schon auf ein Wiedersehen.