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Asslar - Die Woche
Ausgabe 21/2024
Gestaltung Innenteil Seite 5
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Bienen, Honig und Imkerei

Die asiatische Hornisse ist für die heimischen Bienen lebensgefährlich.

Das Jahresmotto des Vereins für Heimgeschichte Werdorf lautet "Der Natur auf der Spur" und findet derzeit in einer Sonderausstellung des NABU Aßlar seinen Niederschlag. Am Donnerstag konnten nun rund 20 Gäste den kurzweiligen und informativen Vortrag von Thomas Poetsch, Vorsitzender des Kreis-Imkervereins Wetzlar, verfolgen. Der sehr kompetente Referent startete den Abend mit einem Film über den Lebenszyklus einer Biene. Eine Bienenkönigin legt in jede Wabe ein einzelnes Ei - pro Tag bis zu 2000 Stück. Die Eier sind durchscheinend weiß und sehen aus wie kleine Reiskörner. Während drei Tagen entwickeln sich darin wurmähnliche Larven, die sich verpuppen und schließlich zu erwachsenen Bienen werden. Ein Bienenstaat besteht aus Drohnen, einer Königin und Arbeiterinnen. Im Bienenstock gibt es eine klare Arbeitsverteilung für jeden der drei Bienentypen. Die Mehrheit der im Volk lebenden Bienen bilden die fleißigen Arbeiterinnen. Das Leben einer Arbeiterin in einem Bienenstaat ist nicht von allzu langer Dauer geprägt - die Sommerbiene bringt es auf etwa 35 Tage, und die Winterbiene kann bis zu neun Monate alt werden. In ihrem Leben führt sie mehrere „Berufe“ aus. In den ersten Tagen ihres Bienenlebens übt die Arbeiterin den Beruf der „Putzfrau“ aus. Sie ist ausschließlich im Bienenstock tätig und für die Reinigung der Wabenzellen für den Nachwuchs zuständig. Ab dem dritten Tag ist sie für die Versorgung der älteren Maden verantwortlich und füttert diese mit dem Bienenbrot - bestehend aus Honig und Blütenpollen. Im Alter von sechs Tagen beginnen sich die Futtersaftdrüsen der Arbeiterin zu entwickeln, in welchen sie das Gelée Royale (Schwesternmilch) produziert. Das nahrhafte Gelée Royale bekommen dann die Bienenkönigin und die jungen Larven zu fressen. In dieser Zeit haben sich die Giftdrüsen der Arbeiterin gebildet, und die Biene ist nun gegen Gefahren besonders gewappnet. Neben dem Leben einer Biene stand natürlich auch der Honig im Mittelpunkt, dessen wichtigster Ausgangsstoff Nektar ist, ein zuckerhaltiger Saft, den Blütenpflanzen aus ihren Nektarien abscheiden. Poetsch konnte eindrucksvoll darstellen, wie wichtig das sprichwörtliche "fleißige Bienchen" in der Natur ist. Neben Rind und Schwein ist die Biene das wichtigste Nutztier. Damit es ihnen gut geht und die Art erhalten wird, beschäftigt sich ein Imker intensiv mit seinen Bienenstöcken. Der Imkerverein bietet neuen Imkern Patenschaften und Fortbildungen an. Ein wichtiges Anliegen Poetschs ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass die asiatische Hornisse auch in unseren Gefilden auf dem Vormarsch ist und ein ganzes Bienenvolk ausrotten kann. "Die Bekämpfung ist daher sehr wichtig", so Poetsch. Wer eine entdeckt, sollte sie fotografieren und auf der Homepage Hornisse (hlnug.de) melden.